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Full text: 10: Entwicklung eines Analysenverfahrens zur Bestimmung von chlorierten Kohlenwasserstoffen in marinen Sedimenten und Schwebstoffen unter besonderer Berücksichtigung der überkritischen Fluidextraktion

Kleinräumige Verteilung von CKW in Sedimenten 
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Fazit: 
Die Angabe von Schadstoffkonzentrationen, bezogen auf die Trockenmasse von 
Sedimenten, ist für Erkenntnisse über die Verteilung von Schadstoffen in einem 
größeren Bereich nur bedingt sinnvoll. Wenn Aussagen zur Verteilung in einem eng 
begrenzten Bereich oder zum zeitlichen Trend der Konzentration von Schadstoffen in 
Sedimenten gemacht werden sollen (Monitoring), ist die Angabe von Konzentrationen 
bezogen auf den organischen Kohlenstoffgehalt vorzuziehen. Eine auschließliche 
Angabe in dieser Form ist nicht sinnvoll, denn in Gebieten mit sehr niedrigen 
organischen Kohlenstoffgehalten würde dies zu der irrigen Annahme führen, daß eine 
hohe Belastung des Sedimentes vorläge. Bei der Beurteilung der ökologischen 
Relevanz ist die auf den organischen Kohlenstoff normierte Konzentration sehr wichtig, 
denn der mit organischer Materie angereicherte feinkörnige Anteil der Sedimente ist für 
die meisten benthischen Organismen bioverfügbar. 
Die hohe Variabilität des Meeresbodens und somit die Probennahme war der größte 
Unsicherheitsfaktor im Rahmen des vorgestellten Analysenverfahrens. Die Repräsen 
tativität der Probennahme ließ sich durch das Erstellen von Mischproben erhöhen. Die 
Schwankungen, die auf Probenvorbereitung und Quantifizierung zurückzuführen 
waren, ließen sich durch Mehrfachbestimmungen reduzieren. Das Beziehen der 
Analytkonzentration auf den organischen Kohlenstoffgehalt berücksichtigte die 
Variabilität und Inhomogenität von Sedimenten. Durch diese Maßnahmen wurde die 
analytische Richtigkeit und der Aussagewert der Analysenergebnisse von Sedimenten 
deutlich erhöht. 
Die Ergebnisse und Erkenntnisse aus den Versuchen bestätigten die Untersuchungen 
von A.G. Kelly et al., die in einem geschützten Gebiet der irischen See durchgeführt 
worden waren [159]. Systematische und methodische Untersuchungen zur Variabilität 
des Untersuchungsobjektes unter statistischen Gesichtspunkten sind zur Festlegung 
der Probennahmestrategie in Monitoringprogrammen unabdingbar. Die Bedingung, 
daß die Sedimentvermischung gering sein sollte, wenn ein zeitlicher Trend der 
Schadstoffkonzentrationen im Rahmen eines Monitoring-Programmes erfaßt werden 
soll, ist für die Nordsee und die Deutsche Bucht nur an wenigen Stellen gegeben. 
Hydrographische Ereignisse, Bioturbation und intensive Schleppnetzfischerei bewirken 
eine häufige Durchmischung der oberen Sedimentschichten.
	        
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