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Full text: 10: Entwicklung eines Analysenverfahrens zur Bestimmung von chlorierten Kohlenwasserstoffen in marinen Sedimenten und Schwebstoffen unter besonderer Berücksichtigung der überkritischen Fluidextraktion

Untersuchungsobjekt und zu bestimmende Stoffe 
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Für die Beschreibung der Verteilung dieser Substanzen wurde aus diesen Gründen 
eine dritte Phase formuliert, die neben der gelösten und der festen Phase aus 
permanent suspendierten, nicht filtrier- oder zentrifugierbaren Kolloiden und Kleinst- 
partikeln besteht [84, 85]. 
Die Verteilung von lipophilen organischen Spurenstoffen zwischen gelöster und 
partikulärer Phase ist von großer Bedeutung, wenn es um Eintragsquellen, Transport 
prozesse, Verbleib und Abbau von lipophilen Substanzen in aquatischen Systemen 
geht. Die Mobilität von gelösten Stoffen ist wesentlich höher als die von den an der 
partikulären Phase gebundenen Stoffen. An Schwebstoffen adsorbierte Stoffe sind 
noch relativ mobil, während die Mobiltiät von Stoffen, die an sedimentierenden 
Partikeln gebunden sind, sehr gering ist. Auch die ökotoxikologischen Auswirkungen 
werden durch die Verteilung zwischen gelöster und partikulärer Phase mitbestimmt. 
Der Übergang von Schadstoffen in die marine Nahrungskette erfolgt häufig im benthi- 
schen Bereich, d.h. in oder an der Sedimentoberfläche oder in der darüberliegenden 
(nepheloiden) Wasserschicht, wo die Schwebstoffkonzentration sehr hoch ist. Je nach 
Art des aufnehmenden Organismus ist die Form des Schadstoffes in, der er vorliegt, 
entscheidend für die Bioverfügbarkeit und somit für den Grad der Bioakkumulation. 
In Sedimenten erfolgt eine Anreicherung von lipophilen organischen Spurenstoffen an 
feinkörnigen Sedimentpartikeln. Auf die Frage, ob dies ein Oberflächeneffekt ist oder 
auf die unterschiedliche mineralogische Zusammensetzung von feinen und groben 
Sedimentpartikeln zurückzuführen ist, wird in Kap. 11 genauer eingegangen. 
2.3 Chlorierte Kohlenwasserstoffe 
Viele der als Schadstoffe angesehe Verbindungen enthalten Chlor. Daher ist die 
gesamte Chlorchemie Gegenstand der aktuellen Umweltschutz-Diskussion. Die 
Probleme, die mit Produktion, Verwendung und Entsorgung von chlorierten 
Verbindungen verbunden sind, haben eine Diskussion über die Substitution chlorierter 
Produkte und über die Umstellung der Produktionsverfahren von nichtchlorierten 
Endprodukten ausgelöst, die unter dem Stichwort "Konversion Chlorchemie" bekannt 
ist. Die Chlorchemie ist einer der bedeutendsten Produktionsbereiche der chemischen 
Industrie. Ca. 60 % des Umsatzes aller chemischen Erzeugnisse sind mit der direkten 
oder indirekten Nutzung von Chlor verbunden [86].
	        
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