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Full text: 10: Entwicklung eines Analysenverfahrens zur Bestimmung von chlorierten Kohlenwasserstoffen in marinen Sedimenten und Schwebstoffen unter besonderer Berücksichtigung der überkritischen Fluidextraktion

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Kapitel 10 
10.2 Einfluß der Schiffsverdriftung auf die Probennahme 
Die Sedimentprobennahme an einer exakten Position auf dem Meer ist trotz 
modernster Navigationshilfen nicht ohne weiteres zu gewährleisten. Ein normaler 
Arbeitsablauf auf einer Probennahmestation beinhaltet oft mehrere Arbeitsgänge, wie 
den Einsatz einer hydrographischen Sonde, die Wasserprobennahme und zuletzt die 
Sedimentprobennahme. Die Sedimentprobennahme erfolgt zuletzt, weil mit dem 
Kastengreifer Sedimentbestandteile aufgewirbelt und in die Wasserphase verteilt 
werden. Zwischen dem Erreichen einer Station und der Beendigung der Probennahme 
liegen daher oftmals 15-30 Minuten, bei großen Wassertiefen sogar viele Stunden. 
Innerhalb eines solchen Zeitraumes wird das Schiff durch Strömung und Wind 
verdriftet, d.h. die Position des Schiffes verändert sich. Je nach Wassertiefe und Art 
des zu beprobenden Kompartimentes ist eine Korrektur der Schiffsposition ungünstig, 
weil durch Verwirbelungen der Schiffsschraube die Probennahme verfälscht werden 
kann. Wie genau die gewünschte Position der Probennahme mit der tatsächlichen 
übereinstimmt, wird durch den Schiffsführer und die o.g. Einflüsse bestimmt. 
Um den Einfluß der Navigationsgenauigkeit und der Schiffverdriftung auf die Proben 
nahme zu untersuchen, wurde die Station KS 11 einen Tag nach dem Versuch mit dem 
Großkastengreifer erneut beprobt. Die Beprobung erfolgte bei diesem Versuch mit der 
kleineren Ausführung des Kastengreifers. Direkt nach Erreichen der Station wurde die 
erste Sedimentprobe genommen. Nach ca. zehn Minuten wurde erneut beprobt, 
insgesamt wurden so fünf Proben (zwei bis drei cm dicke Oberflächenproben) in einem 
Zeitraum von vierzig Minuten genommen. Der Schiffsführer wurde gebeten, keine 
Positionskorrektur während dieses Zeitraums vorzunehmen. Der Zeitpunkt der 
Probennahme (Erschlaffen des Windenseiles) wurde genau festgehalten. Die genaue 
Position (Satellitennavigation) des Schiffes zu einem bestimmten Zeitpunkt wurde in 
zehnsekündigem Abstand von einem Computer automatisch aufgezeichnet. So konnte 
anhand des Zeitpunktes der jeweiligen Probennahme die genaue Position des Schiffes 
ermittelt werden. 
In Abbildung 10.2 ist ein Teil der Deutschen Bucht dargestellt. Das Gebiet der 
Probennahme ist in einer Ausschnittsvergrößerung hervorgehoben, in der die fünf 
Positionen des Schiffes durch Punkte dargestellt sind. Die eckige Markierung (Raute) 
gibt die Position des Schiffes vom Vortag an.
	        
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