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Kapitel 8
Fazit:
Die Ergebnisse der Versuche zeigten, daß die Extraktion mit überkritischen Gasen zu
vergleichbaren Ergebnissen wie die Extraktion mit organischen Lösungsmitteln in
einem Soxhlet-Extraktor führte. Die mittlere Wiederfindung (Summe der Wiederfindun
gen dividiert durch die Anzahl der bestimmten Analyten) für den Schwebstoff und das
Sediment des Abschnittes 8.2.3 lagen bei 101 % und 97 %. Speziell für die Proben
vorbereitung von Proben mit sehr geringen Konzentrationen von chlorierten Kohlen
wasserstoffen schien die SFE eine bessere Extraktionseffizienz zu ermöglichen, denn
die mittlere Wiederfindung des Vergleiches aus Abschnitt 8.2.1 beträgt 134 %. Ein
statistisch eindeutiger Beweis für diese Vermutung konnte nicht erbracht werden, weil
die durch Unterschiede der Probenvorbereitung und der gaschromatographischen
Analyse hervorgerufenen Unsicherheiten der Analysenergebnisse zu groß waren. Auf
höhere Extraktionsausbeuten der SFE im Vergleich zu konventionellen Extraktions
methoden ist bereits in anderen Arbeiten hingewiesen worden [244, 301, 330, 331].
8.3 Validierung des Analysenverfahrens
Die in den vorherigen Abschnitten durchgeführten Versuche beinhalteten nur die
Validierung des Extraktionsverfahrens. Fehler der weiteren Probenaufarbeitung, der
Messung und der Auswertung konnten durch diese Versuche nicht erfaßt werden. Mit
dem entwickelten Analysenverfahren sollten Aussagen, z.B. zur Belastung von
Sedimenten mit chlorierten Kohlenwasserstoffen gemacht werden. Der Aussagewert
eines Analysenergebnisses ist entscheidend abhängig von der Reproduzierbarkeit und
der Richtigkeit des Ergebnisses, d.h. das Ergebnis sollte im Rahmen einer dem
analytischen Problem angepaßten Schwankungsbreite unabhängig vom Analysenver
fahren, Ort und Zeitpunkt sein. Um dieses zu gewährleisten, werden Ringversuche
oder Interkalibrationen durchgeführt. Eine ähnliche Überprüfung ist durch die Anwen
dung des Analysenverfahrens auf zertifizierte Referenzmaterialien möglich. Es stehen
jedoch nicht alle Untersuchungsobjekte mit den jeweiligen Zielanalyten zur Verfügung.
Weder Ringversuche noch Referenzmaterialien beinhalten die Überprüfung der
Probennahme (vergl. Kap. 10), auch einige Teilschritte der Probenvorbereitung (z.B.
Trocknung oder Homogenisierung) werden nicht berücksichtigt. Einschränkend muß
gesagt werden, daß derartige Proben einen künstlichen Charakter haben, denn im
Rahmen einer Zertifizierung oder einer Interkalibration werden die Sedimente gemah
len, gesiebt, sterilisiert und homogenisiert [15, 205, 334-336]. Trotzdem sind sie gut
geeignet für die Validierung von Analysenmethoden und für Ringversuche [14, 337].