Entwicklung und Validierung einer SFE-Methode
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Das Gemisch wurde in einem Becherglas grob gemischt und mehrere Stunden in einer
11-Enghalsflasche mit einem 3D-Turbular-Mischer homogenisiert. Das Gemisch war
überwiegend sandig und hatte nur einen geringen organischen Anteil (0,26 % TOC).
Es wurden verschiedene Temperaturen und Drücke angewendet und sowohl reines als
auch mit Methanol modifiziertes Kohlendioxid verwendet. In allen Versuchen würden
zehn Gramm des Gemisches in einer 8 ml-Zelle für 15 min statisch und 30 min
dynamisch bei einem Fluß von 1-1,2 ml/min extrahiert, was zu einem Gesamtvolumen
von 30-35 ml überkritischem Fluid führte (1. SFE). Durch eine Wiederholung der
Extraktion derselben Probe bei gleichbleibenden Bedingungen wurde zunächst
überprüft, ob die Extraktionszeit ausreichend war (2. SFE). In einer dritten Extraktion
wurde bei drastischeren Extraktionsbedingungen getestet, ob die zuvor angewendeten
Bedingungen für eine vollständige Extraktion ausreichend waren (3. SFE) [301]. Für
die Versuche, bei denen die 1. und 2. SFE mit reinem Kohlendioxid durchgeführt
worden waren, wurden die Bedingungen bei der 3. SFE durch Zugabe von 1 ml
Methanol vor der statischen Extraktionsphase verschärft. Bei den Extraktionen, bei
denen bereits Methanol zugesetzt worden war, wurden Druck und Temperatur erhöht
(auf 100 °C und 400 atm) und weiterer Modifier zugegeben. Die Extrakte wurden
aufgereinigt und auf der polareren Trennsäule (HT8) gaschromatographisch analysiert.
Tabelle 8.1 listet die Extraktionsbedingungen und die ermittelten Konzentrationen des
PCB 153 auf.
T
P
Modifierzugabe
Konzentration PCB 153
[pg/g]
Summe
SFE l-lll
[°C]
[atm]
stat. Extr.
dyn. Extr.
1. SFE
2. SFE
3. SFE
60
200
-
-
123
-
143
266
100
350
-
-
192
-
99
291
80
350
1 ml
-
217
11
8
236
80
350
1 ml
0,1 ml/min
269
-
-
269
Tab. 8.1 Konzentrationen von PCB 153 aus drei aufeinanderfolgenden
SFE-Extraktionen derselben Probe, die unter verschiedenen
Extraktionsbedingungen durchgeführt wurden
Die der Literatur entnommenen Angaben über SFE-Bedingungen, die eine quantitati
ve Extraktion von chlorierten Kohlenwasserstoffen mit reinem Kohlendioxid ermögli
chen sollten, hielten einer Überprüfung nicht stand.