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GOOS-Workshop: Abschiußerklärung
Nutzung des Meeres nur mit Kenntnissen überden aktuellen Zustand des Meeres
möglich sind.
GOOS besteht zur Zeit aus Programmkomponenten, aber noch nicht aus einem
endgültig festgelegten Gesamtkonzept. Deutschland kann zu allen im Programm
definierten fünf Modulen von GOOS Beiträge leisten. Dabei ist die Wechselbeziehung
zwischen Nutzern, Operationellen Diensten und der Forschung sowie der technologi
schen Entwicklung sicherzustellen. Zur Konzeptentwicklung, für Nutzbarkeitsstudien
und bei der Erarbeitung des Entwicklungsplans müssen die Meeresforschung mit
Prozeßuntersuchungen und die meerestechnische Industrie in der Sensor-, Geräte-
und Systementwicklung wesentliche Beiträge liefern. Die Umsetzung des Entwick
lungsplans wird Aufgabe der operationellen Dienste sein. Eine frühe Einbeziehung
potentieller Nutzer ist für die Identifizierung nutzerorientierter Monitoring-Produkte und
für die Weiterentwicklung der Systeme erforderlich.
Die Diskussion zu möglichen regionalen Schwerpunkten führte zu folgendem Ergeb
nis:
Für die Randmeere Nord- und Ostsee vor den deutschen Küsten gibt es etablierte
bzw. geplante Überwachungsprogramme im Rahmen der Oslo-, Paris- und Helsinki-
Übereinkommen sowie Fischbestandsüberwachungsprogramme im Rahmen des
ICES. Diese Beiträge sollen, auch unter Kostengesichtspunkten, für GOOS genutzt
und mit GOOS abgestimmt werden, um zu vergleichbaren Datensätzen zu kommen
und den Bezug zum offenen Ozean herzustellen. Im Hinblick auf die Bedeutung des
Nordatlantiks für das globale Klimasystem und insbesondere für das Klima Europas
sowie unter dem Gesichtspunkt der guten logistischen Zugänglichkeit sollte der ganze
Nordatlantik ein Schwerpunktgebiet sein. Darüber hinaus sind deutsche Beiträge zur
Bearbeitung globaler Datensätze (Satellitendaten, Modellassimilation) erforderlich.
Für die physikalischen GOOS-Programme soll der "Science Plan" von CLIVAR
(Climate Variability and Predictability) im internationalen Weltklimaprogramm eine
wesentliche wissenschaftliche Grundlage bilden. Eine Zusammenfassung möglicher
Methoden liefert der Abschlußbericht des Ocean Observing System Developmet
Panels (OOSDP, März 1995). Die Einbeziehung des biologischen Monitoring in den
deutschen Beitrag zu GOOS erfordert zur Interpretation einen engen Bezug zu den
physikalischen und chemischen Beobachtungen und Modellen. Darüber hinaus ist
eine konsequente Nutzung von Fernerkundungsdaten erforderlich.
Hervorgehoben wurde unter anderem die Notwendigkeit,
- bereits vorhandene Daten zu erschließen und zu nutzen,
- auf Dauer angelegte Zeitserienbeobachtungen vor allem zur Erfassung der physika
lischen Umwelt und des C0 2 -Systems durchzuführen,
- der Kontinuität der wiederholten Beobachtungen einen hohen Stellenwert zu geben,
- eine möglichst weitgehende Standardisierung von Methoden und Sensoren zur
guten Vergleichbarkeit der Daten über GOOS zu erreichen,
- die gute Zugänglichkeit, die Integration und eine sorgfältige Dokumentation der
Daten und Methoden sicherzustellen und