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Full text: Anforderungen an ein wissenschaftliches Konzept für den deutschen Beitrag (BSH-Berichte, Nr. 9)

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GOOS-Workshop: Zusammenfassung und Ergebnisse der Themenkreis-Beratungen 
Die abschließende Diskussion zu diesem Themenkreis ergab folgende Gesichts-punkte: 
- Grundsätzlich läßt sich ein Bedarf an einem Operationellen GOOS feststellen. Für 
einige Fachgebiete bestehen direkte Anforderungen für entsprechende Serviceleistun 
gen. Es zeigte sich aber auch, daß die Anforderungen noch nicht klar definiert werden 
können. 
- Derzeit lassen sich nur wenige Parameter Operationen verarbeiten, obwohl ein dringen 
der Bedarf an verläßlichen Zeitreihen auf fast allen Gebieten der Meeresforschung 
vorhanden ist. Besonders wünschenswert sind hierbei raum- und zeitaufgelöste 
Simultanaufnahmen. Andererseits sind der Aufbau und der operationeile Betrieb ent 
sprechender Systeme sehr teuer. 
- Es existiert bereits eine Reihe von deutschen Beteiligungen an internationalen Pro 
grammen, deren Ergebnisse und Entwicklungen für ein nationales, europäisches oder 
globales GOOS genutzt werden können. Dies wäre primär zu prüfen. Andererseits 
kann GOOS der Auslöser für weitere Fragestellungen und vor allem für die Entwick 
lung neuer Technologien mit spezieller GOOS-Technik sein. 
- Bei einer Diskussion über eine deutsche Beteiligung an GOOS sollten die deutschen 
Interessen in erster Linie berücksichtigt werden. Das gilt sowohl für die Auswahl der 
Gebiete (vorzugsweise die Randmeere Ost- und Nordsee sowie der Nordatlantik), als 
auch für die Meßtechniken. Eine zusätzliche Idee war, am Meer liegende oder regel 
mäßig das Meer befahrende Institutionen zu einer ständigen Probennahme zu ver 
anlassen, um diese Werte Operationen nutzen zu können. Hierbei stehen Standardisie 
rungsfragen, Technologieentwicklungen und Datenübertragungs-, Datenarchivierungs 
und Verarbeitungsprobleme im Vordergrund, wozu die deutsche Meeresforschungs 
technik-Industrie sicher Beiträge liefern kann. 
- Bei vielen zu messenden Variablen ist die Frage der erforderlichen Genauigkeit noch 
nicht geklärt. Eine Reihe von Meßverfahren und -geräten fällt bisher deswegen aus der 
Betrachtung, weil ihre Meßgenauigkeit als zu gering angesehen wird. Es wäre für die 
Entwicklung neuer Technologien nützlich und wünschenswert, wenn sich die Wissen 
schaft über Mindestforderungen an die Meßgenauigkeit einigen könnte. Je weiterge 
hend die Forderung ist, desto technisch aufwendiger und teurer werden entsprechende 
Geräte, und umso uninteressanter werden sie auch für die Industrie, die auf geringe 
Fertigungskosten und große Stückzahlen angewiesen ist. 
- Es hat auch noch nicht klar definiert werden können, welche Parameter überhaupt für 
den Betrieb operationeller Modelle sinnvoll bzw. unbedingt erforderlich sind. Das gilt 
besonders für solche Gebiete, wo die Zusammenhänge noch nicht endgültig erforscht 
sind. Hier können gezielte Parameterstudien ansetzen. 
- Eine wichtige Rolle wird die Frage spielen, bis in welche Tiefen und mit welcher 
Auflösung über die Tiefe gemessen werden soll. Einige der Fragen (z.B. C0 2 -Bilanz, 
partikuläre Schadstofftransporte) sind nur unter Einbeziehung des gesamten Zyklus 
von der Atmosphäre bis zum Tiefseesediment lösbar. Daraus können sich spezielle 
Anforderungen an eine operationeile Meßtechnik ableiten. Es wird erwartet, daß 
GOOS den Bedarf der Wissenschaft kanalisiert und bündelt.
	        
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