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GOOS-Workshop: Kurzfassungen der Vorträge
Fernerkundung der Meeresoberfläche mit ERS-SAR
Susanne Lehner
Deutsche Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt e.V., Weßling
Die Untersuchung der Radardaten dient dazu herauszufinden, wie Fernerkundungsdaten
operationeil zur Verbesserung der Effizienz in der Unterhaltung der deutschen Küstengewäs
ser genutzt werden können. Die Vorteile der Radardaten liegen in ihrer Allwetterkapazität,
der Aufnahmemöglichkeit auch bei Nacht und ihrer hohen räumlichen Auflösung. Bei der
Untersuchung der Nutzbarkeit von Femerkundungsdaten zum Vergleich und zur Unter
stützung der numerischen Modellierung ergeben sich zwei hauptsächliche Zielrichtungen:
1 Erstellung synoptischer Eingangsdaten für die numerische Modellierung
1.1 Vergleich mit Vermessungsdaten
Im Bereich der Wattflächen der deutschen Nordseeküste ist insbesondere die Beschaffung
genauer Topographiedaten mit großem Aufwand verbunden. Da die Lage der Wattflächen
einer ständigen Veränderung unterliegt, ist zudem ein synoptischer Datensatz der Watt-
Topographie nicht verfügbar. Daher soll mit Hilfe der hochauflösenden multitemporalen
ERS-Daten (Pixelgröße 12.5 m) und Wasserstandsmodellen eine synoptische Watt-
Topographie erstellt und deren zeitliche Veränderung dokumentiert werden.
1.2 Windgeschwindigkeit
Ein weiteres Eingangsfeld in die numerische Modellierung sind die mesoskaligen
Windfelder. Für Sturmflutuntersuchungen berechnet das Seewetteramt Hamburg mit dem
Potentialflußmodell MKW die benötigten Windfelder. Für sonstige Untersuchungen wird
der vom Seewetteramt auf Scharhöm gemessene Wind auf das gesamte Modellgebiet
übertragen. Ein Vergleich modellierter mesoskaliger Windfelder mit aus ERS-SAR
abgeleiteten Windfeldem wird zur Zeit im DFD in Zusammenarbeit mit der GKSS
untersucht. Dabei wird der von der ESA entwickelte Algorithmus zur Ableitung von
Windfeldem aus Scatterometerdaten (CMOD 4) verwendet.
2 Vergleich der Modellergebnisse mit Femerkundungsdaten
Die wesentlichen Ausgabedaten der Modelle der BAW und des BSH sind Wasserstände,
Strömungen und Seegang. Für viele Vergleiche bieten sich die Daten des ERS-SAR wegen
der hohen Auflösung und der Allwetterkapazität an. Es werden aber auch exemplarisch
Daten von SPOT-RV, IRS-1C und Landsat-TM untersucht.