GOOS-Workshop: Kurzfassungen der Vorträge
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Themenkreis V: Neue Technologien
In-situ-Meßverfahren in der Ozeanographie
Peter H. Koske
Institut für Angewandte Physik, Universität Kiel
Die aktuellen Entwicklungen in der Meeresmeßtechnik im Hinblick auf In-situ-Verfahren in
der Ozeanographie werden gegenwärtig in umfangreichem Maße durch die Anforderungen
der sogenannten "operationellen Ozeanographie" bestimmt, deren Einrichtung im inter
nationalen Verbund als zentrale Aufgabe bei der Realisierung von GOOS gefordert wird. Im
europäischen Rahmen ist durch EuroGOOS eine "Technology Plan Working Group" (TPWG)
etabliert worden mit folgenden Aufgaben bzw. Zielsetzungen:
- Bestandsaufnahme verfügbarer Technologien
- Definition von zukünftigem Technologie-Bedarf
Um hierbei eine systematische Vorgehensweise zu ermöglichen, wurden durch die TPWG die
folgenden System-Komponenten bzw. Kategorien für eine In-situ-Instrumentierung definiert:
- Sensoren, Instrumente, Meßanordnungen
- Plattformen, Geräteträger (inklusive Steuerung und Daten-Telemetrie)
- Hilfs(Support-)-Systeme (inklusive Navigation, Auslöser, Schalter, Pinger)
Wegen der beschränkten zeitlichen Möglichkeiten soll nachfolgend die weitere Diskussion
auf die erste Kategorie der System-Komponenten konzentriert werden, auf die Sensoren,
Systeme und Meßanordnungen. Es gibt eine große Zahl an Meerwasserparametem, die mit
In-situ-Sensoren oder Instrumenten erfaßt werden können, wobei sich vier Parameter-Gruppen
unterscheiden lassen:
1 hydrographisch-physikalische Parameter
(Zielsetzung: Zustandsbeschreibung des Systems Meer)
2 optische Parameter
(Zielsetzung: Erfassung suspendierten biologischen und geologischen Materials)
3 akustische Parameter
(Zielsetzung: Erfassung suspendierten Materials)
4 chemische Parameter
(Zielsetzung: Ermittlung von natürlichen Konzentrationen und anthropogenen Belastungen)
Trotz der Vielfalt der durch In-situ-Meßverfahren erfaßbaren Meerwasserparameter sind beim
operationeilen Einsatz entsprechender Sensoren und Instrumente erhebliche Probleme gege
ben. Aufgrund einer Gerätevielfalt bei gängigen Meßprinzipien und routinemäßig eingesetzten
Instrumenten ist die Vergleichbarkeit der Meßwerte und -ergebnisse sicherzustellen, was