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Full text: Anforderungen an ein wissenschaftliches Konzept für den deutschen Beitrag (BSH-Berichte, Nr. 9)

GOOS-Workshop: Kurzfassungen der Vorträge 
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Was tragen die bestehenden Überwachungsprogramme zu GOOS bei? 
Roland Salchow 
Bundesamt für Seeschiffahrt und Hydrographie 
In Deutschland faßt das Bund/Länder Meßprogramm (BLMP) alle Meeresüberwachungs 
aktivitäten zusammen. Das neue BLMP soll als umfassendes nationales Meeresüberwachungs 
programm u.a. Ländermeßprogramme und das Hohe See-Monitoring integrieren. Das BLMP 
muß konform sein mit den internationalen Programmen des Oslo/Paris-Abkommens und des 
Helsinki-Abkommens; diese werden derzeit neu gestaltet. 
Die Empfehlung ist, daß GOOS die Ergebnisse des BLMP übernimmt und zwar in Modul 4 
und in Modul 3. GOOS hätte zu klären, was es mit den Ergebnissen anfängt. Umwelteffekte 
sind zumeist lokale oder regionale Effekte, die Bedeutung einer weltweiten Zusammen 
führung ist zu klären. Eine Frage, die sich beim Klimamodul ja nicht stellt oder jedenfalls 
nicht so. 
Seit vielen Jahren hat es Absichten gegeben, das aus 1980 stammende BLMP zu erneuern. 
1991 hatte das BSH ein Grobkonzept erarbeitet, das 1993 von den Ministerialressorts 
akzeptiert wurde. 1994 wurde die sog. Überwachungskonzeption vereinbart; derzeit arbeiten 
drei Arbeitsgruppen (Nordsee, Ostsee und Qualitätssicherung) an der Detaillierung. Das 
BLMP gliedert sich in Routineüberwachung, Sondermeßprogramme und begleitende For 
schung; dies wird für GOOS als praktische Struktur empfohlen. 
Die begleitende Forschung soll Ursachen der Veränderungen besser erkennen können sowie 
die Notwendigkeiten und Möglichkeiten von Maßnahmen beschreiben. Die Forschung gibt 
auch zusätzliche Hinweise für die Auswahl von Parametern und Meßstrategien. Das Über 
wachungsprogramm muß durch Modellsimulationen begleitet werden. Ebenso müssen 
Eintragsdaten aus anderen Überwachungsaktivitäten im BLMP berücksichtigt werden. Für die 
notwendigen zusätzlichen Arbeiten wird zusätzliches Geld aber wohl nicht verfügbar sein. Es 
ist eine Prioritätensetzung notwendig. 
Die Überwachung soll einen umfassenden und auf Dauer angelegten Überblick über den 
Zustand des Meeres liefern sowie die natürlichen und anthropogenen Einflüsse bewerten. Es 
sollen Defizite bei den Maßnahmen und Eingriffsmöglichkeiten zur Verbesserung der 
Situation aufgezeigt und die ökologische Wirkung eingeleiteter Maßnahmen überprüft 
werden. Wenn auch Entwicklungen sich nur schwer Vorhersagen lassen, müssen doch die 
Ergebnisse des BLMP genutzt werden, Gefahren zu erkennen und gegebenenfalls Warnungen 
abzugeben. Dies ist auch ein Ziel von GOOS. Doch das ist schwierig, und bei nicht-linearen 
Effekten sind Kausalitäten und Vorhersagen kaum möglich. 
Gebiete der Überwachung von Nordsee und Ostsee sind die Hohe See (im alten BLMP 
unterrepräsentiert) und die Küstengewässer. Dort wird die Zahl der ständigen Meßstellen 
reduziert. Im bisherigen Programm war aufgrund der großen Zahl der Stationen und der 
geringen Meßfrequenz ein aussagekräftiges Trendmonitoring nicht möglich. Ferner sind 
Flußmessungen mit ihren Einträgen wichtig. Die Ermittlung des atmosphärischen Eintrags ist
	        
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