GOOS-Workshop: Kurzfassungen der Vorträge
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im nordatlantischen Raum in gewissem Umfang durch den Internationalen Rat für Meeresfor
schung (ICES) zur Verfügung.
Eine neue internationale Initiative zur Zustandsbeschreibung des Meeres unter GOOS sollte
von Beginn an in die vorhandenen Strukturen, z.B. des ICES, eng eingebunden werden. Die
Verwertbarkeit der einzelnen neuen Programmkomponenten für die potentiellen Nutzer muß
dabei stets erkennbar sein. Mit einem "Wetterdienst fürs Meer" ist noch kein Durchbruch zu
neuen ökologischen Erkenntnissen garantiert. Eine nur quantitative Verbesserung der Meß
dichte mariner Umweltdaten wird keine qualitative Verbesserung der fischereilichen oder
ökologischen Modelle abwerfen angesichts der Komplexität der zugrundeliegenden biologi
schen Vorgänge.
Der zu treibende Aufwand für ein ozeanweites Meßnetz unter GOOS muß daher in einem
realistischen Verhältnis zu den tatsächlich zu erwartenden qualitativen Verbesserungen in den
Nutzungsbereichen stehen. Schwerpunkte sollten dort gesetzt werden, wo nachweisbare
Qualitätssprünge in den verwertbaren Produkten zu erwarten sind. Für die Erwartungen und
Beiträge der Fischereiforschung in GOOS bedeutet dies vor allem sicherzustellen, daß die
etablierten langfristigen fischereibiologischen, umweltchemischen und fischereihydrographi
schen Meß- und Beprobungsprogramme der Fischereiforschungsinstitute und Universitäten in
zukünftige neue Meßprogramme sinnvoll eingewoben und weitergeführt werden. Dabei
sollten die vorhandenen Erfahrungen und Datenreihen maßgeblich bei der Planung der neuen,
erweiterten Vorhaben sein. Existierende Referenzgebiete und Meßstellen, die seit Jahren
angefahren werden, und über deren Entwicklung vielfältige Datenreihen erarbeitet wurden,
sind ein Kapital, das von der Fischereiforschung sinnvoll in ein weltweites interdisziplinäres
Meßnetz eingebracht werden kann.