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Full text: Jahresbericht 1995

NAUTISCHE 
VERÖFFENTLICHUNGEN, 
SEEVERMESSUNG UND 
SEEKARTENWERK 
Aufgrund der Entwicklung der unter deut 
scher Flagge laufenden Schiffahrt Ist das nau 
tische Informationssystem mit Wirkung zum 
1.1. 1995 auf den geographischen Bereich des 
Atlantiks und seiner Rand- und Nebenmeere 
einschließlich Mittelmeer, Schwarzem und Ro 
tem Meer beschränkt worden. Außerhalb dieses 
Bereiches ist zum gleichen Termin die Berichti 
gung fremdländischer Ausrüstungskarten durch 
die NfS weggefallen. 
Die Arbeiten zum Aufbau eines Qualitäts 
managementsystems gemäß ISO 9001 wurden 
1995 erfolgreich abgeschlossen. Nach einer 
viermonatigen Erprobungsphase (ab 3. 7. 1995) 
wurde das QM-System zum 1.11. 1995 endgül 
tig in Kraft gesetzt. Nach einem erfolgreich ver 
laufenen Zertifizierungsaudit konnte das BSH für 
den Bereich der Nautischen Hydrographie am 
7. Dezember 1995 das Zertifikat nach ISO 9001 
entgegennehmen (Abb. 21). Damit hat erstmals 
eine Bundesbehörde, und weltweit erstmals ein 
hydrographischer Dienst, ein zertifiziertes QM- 
System aufgebaut. (S. auch gesonderten Be 
richt). 
Geodäsie 
Seevermessung und Geodäsie 
Die Seevermessung wird, ebenso wie die 
Wracksuche, innerhalb des deutschen Küsten 
meeres und des Kontinentalsockels durchge 
führt und liefert die topographischen Grunddaten 
der Seekarten in diesem Gebiet, das mit 57 000 
km 2 - 15 000 km 2 in der Ostsee, 42 000 km 2 in 
der Nordsee - ein Sechstel der Landfläche 
Deutschlands umfaßt. Etwa 1700 Wracks und 
andere Unterwasserhindernisse, davon 1250 in 
der Nordsee, sind hier registriert, die in gewissen 
Zeitabständen, je nach ihrer Gefährlichkeit für 
die Schiffahrt, überprüft werden müssen. Außer 
dem wird der Meeresboden nach Unterwasser 
hindernissen abgesucht. Dabei werden jährlich 
30 bis 40 neue Wracks und Unterwasserhinder 
nisse (z. B. Container) geortet. 
Vermessung und Wracksuche 
Das VFS Komet mit sechs, die VWFS Atair, 
VWFS Deneb und VWFS Wega mit je zwei Ver 
messungsbooten und die Vermessungseinheit 
Mercator/Bessel führten Kontrollvermessungen 
in der Nord- und Ostsee durch (vgl. Tabelle auf 
S. 22 und Abb. 23); dabei fuhren sie rund 19 000 
sm (35 000 km) Lotungsprofile. Die Ergebnisse 
werden in 129 Arbeitskarten dargestellt. Mit den 
Wasser- und Schiffahrtsdirektionen Nord und 
Nordwest und den nachgeordneten Ämtern so 
wie den im Küstenbereich tätigen Ämtern der 
Bundesländer Schleswig-Holstein, Mecklen 
burg-Vorpommern und Niedersachsen wurden 
die Ergebnisse regelmäßig ausgetauscht. 
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