Meereskunde
(Abb. 16). Genauere Untersuchungen können
allerdings erst Im Labor an Land durchgeführt
werden.
Die höchsten Konzentrationen wurden er
wartungsgemäß in der Elbe (Station „Stade“)
und in deren Einflußbereich gefunden. Sie lagen
bei 30,2 pg/l bzw. 3,6 pg/l. Entlang der jütländi-
schen Küste nahmen sie von 1,1 bis auf 0,36 pg/l
bei Skagen ab. Der Einfluß der Ostsee an der
südnorwegischen Küste im Skagerrak war nicht
zu erkennen, wie es beim Cs-137 der Fall war
und wie es bei den chlorierten Kohlenwasser
stoffen bisher zu beobachten war.
Die Werte nahmen vom Skagerrak entlang
der norwegischen Küste bis zum Nordkap von
0,35 bis < 0,1 pg/l ab. Auch in der Barentssee la
gen sie in diesem Bereich.
Die niedrigsten Werte wurden entlang der
Eisgrenze gefunden (0,03 bis 0,08 pg/l). Die Wer
te im Eis lagen mit ca. 2 pg/l deutlich darüber.
Schlußfolgerungen
Die Gauß-Reise 261 hat im wesentlichen
das erwartete Muster von Schadstoffen In den
verschiedenen Meeresgebieten wiedergegeben,
wie es von früheren Untersuchungen her be
kannt war. Die höchsten Konzentrationen sind
nach wie vor im Einflußbereich der Elbe und dem
Ausstrom aus der Ostsee zu messen. Insgesamt
haben aber die Konzentrationen der meisten
Schadstoffe in der Nordsee in den letzten Jahren
abgenommen. Die Untersuchungen zeigen aber
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auch, daß der Schadstoffeintrag in die Nord- und
die Ostsee letztendlich auch zur Verschmutzung
des Arktischen Ozeans beiträgt. Die geringsten
Konzentrationen an Schadstoffen wurden in der
Barentssee gemessen. Eine Belastung der Ba
rentssee durch die versenkten radioaktiven Ab
fälle ist nicht nachzuweisen; damit liegt auch die
Belastung in Fischen aus diesem Seegebiet un
ter der Belastung von Fischen aus Nord- und
Ostsee.
Eine Umweltbelastung von dem Wrack des
russischen Atom-U-Bootes Komsomolets in der
Norwegischen See wurde bisher nicht festge
stellt.
Eine abschließende Bewertung der Ergeb
nisse dieser Reise kann erst nach Abschluß der
detaillierten Spezialuntersuchungen im BSFI vor
genommen werden. Die Auswertung der Proben
dürfte noch bis Ende 1996 dauern.