wurden verschiedene Verfahren für die Herstel
lung ozeanweiter kohärenter Datensätze für Mo
dellanwendungen überprüft und getestet.
Das WHP-SAC berichtete über seine Arbei
ten auf verschiedenen Veranstaltungen im In-
und Ausland. Die WHP-Handbücher über Me
thoden und Verfahren (WHPO 91-1 und WHPO
90-1) wurden weiter ergänzt; neben dem stark
reduzierten Vertrieb als Buch wird überwiegend
die elektronische Version auf dem SAC-Server
genutzt.
Internationale Zusammenarbeit im
Ostsee-Raum: Projekt HIROMB-
High Resolution Operational Model
of the Baltic
Die Ostsee ist ein Brackwassermeer mit
Tendenz zur Stagnation im Tiefenwasser. We
gen des geringen Wassermassenaustausches
mit dem offenen Ozean ist das Ökosystem der
Ostsee hochempfindlich gegenüber anthropoge
nen Störungen. Hierzu gehören Belastungen
durch Schadstoffe und Überdüngung aus den
Zuflüssen, deren Akkumulation bereits zu Um
weltschäden geführt hat. Doch neben dieser per
manenten Kontamination existieren noch akute
Gefahren, wie sie mit der Freisetzung ökologisch
gefährlicher Substanzen, z. B. Öl und Chemika
lien, bei Unfällen auf See verbunden sind.
HIROMP
Trotz erfolgreicher internationaler Anstren
gungen, die Sicherheit der Seeschiffahrt zu er
höhen, sind Havarien nicht ausgeschlossen. So
muß zur Vermeidung und Begrenzung von Um
weltschäden durch leckgeschlagene Chemikali
entanker nach Unfällen schnellstens reagiert
werden. Sollten bereits ausgetretene Substan
zen nicht wieder rasch aufgenommen werden
können, sind die durch Ausbreitung der Kontami
nation hervorgerufenen Risiken abzuschätzen.
Zur Bewältigung derartiger Probleme sowie ei
ner effektiven Planung und Durchführung von
Bekämpfungsmaßnahmen Ist internationale Zu
sammenarbeit geboten. Die Absprachen hierzu
werden u. a. von der Helsinki-Kommission (HEL-
COM) koordiniert. Indes können Bekämpfungs
maßnahmen nur erfolgreich sein, wenn man in
der Lage ist, Drift und dispersive Ausbreitung
sämtlicher Stoffe, die ins Meer gelangen können,
vorherzusagen.
Die Entwicklung eines Vorhersagesystems
für die Drift und Ausbreitung von Öl und Chemi
kalien in der Ostsee hat sich eine HELCOM-Ar-
beitsgruppe 1990 zum Ziel gesetzt. 1993 wurde
auf einer Sitzung dieser Arbeitsgruppe im BSH in
Hamburg die Idee eines gemeinsamen hochauf
lösenden Modells zur Simulation von Wasser
stand, Strömung und Schichtung der Ostsee als
Basis für die Risikoabschätzung geboren. Damit
begann die Geschichte des Projektes HIROMB.
Im August 1995 wurde zwischen dem SMHI
(Schwedisches Meteorologisches und Hydrolo
gisches Institut) und dem BSH ein bilateraler
Vertrag unterzeichnet, der die gemeinsame Ent
wicklung und den Betrieb eines hydrodyna
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