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Full text: Jahresbericht 1995

wurden verschiedene Verfahren für die Herstel 
lung ozeanweiter kohärenter Datensätze für Mo 
dellanwendungen überprüft und getestet. 
Das WHP-SAC berichtete über seine Arbei 
ten auf verschiedenen Veranstaltungen im In- 
und Ausland. Die WHP-Handbücher über Me 
thoden und Verfahren (WHPO 91-1 und WHPO 
90-1) wurden weiter ergänzt; neben dem stark 
reduzierten Vertrieb als Buch wird überwiegend 
die elektronische Version auf dem SAC-Server 
genutzt. 
Internationale Zusammenarbeit im 
Ostsee-Raum: Projekt HIROMB- 
High Resolution Operational Model 
of the Baltic 
Die Ostsee ist ein Brackwassermeer mit 
Tendenz zur Stagnation im Tiefenwasser. We 
gen des geringen Wassermassenaustausches 
mit dem offenen Ozean ist das Ökosystem der 
Ostsee hochempfindlich gegenüber anthropoge 
nen Störungen. Hierzu gehören Belastungen 
durch Schadstoffe und Überdüngung aus den 
Zuflüssen, deren Akkumulation bereits zu Um 
weltschäden geführt hat. Doch neben dieser per 
manenten Kontamination existieren noch akute 
Gefahren, wie sie mit der Freisetzung ökologisch 
gefährlicher Substanzen, z. B. Öl und Chemika 
lien, bei Unfällen auf See verbunden sind. 
HIROMP 
Trotz erfolgreicher internationaler Anstren 
gungen, die Sicherheit der Seeschiffahrt zu er 
höhen, sind Havarien nicht ausgeschlossen. So 
muß zur Vermeidung und Begrenzung von Um 
weltschäden durch leckgeschlagene Chemikali 
entanker nach Unfällen schnellstens reagiert 
werden. Sollten bereits ausgetretene Substan 
zen nicht wieder rasch aufgenommen werden 
können, sind die durch Ausbreitung der Kontami 
nation hervorgerufenen Risiken abzuschätzen. 
Zur Bewältigung derartiger Probleme sowie ei 
ner effektiven Planung und Durchführung von 
Bekämpfungsmaßnahmen Ist internationale Zu 
sammenarbeit geboten. Die Absprachen hierzu 
werden u. a. von der Helsinki-Kommission (HEL- 
COM) koordiniert. Indes können Bekämpfungs 
maßnahmen nur erfolgreich sein, wenn man in 
der Lage ist, Drift und dispersive Ausbreitung 
sämtlicher Stoffe, die ins Meer gelangen können, 
vorherzusagen. 
Die Entwicklung eines Vorhersagesystems 
für die Drift und Ausbreitung von Öl und Chemi 
kalien in der Ostsee hat sich eine HELCOM-Ar- 
beitsgruppe 1990 zum Ziel gesetzt. 1993 wurde 
auf einer Sitzung dieser Arbeitsgruppe im BSH in 
Hamburg die Idee eines gemeinsamen hochauf 
lösenden Modells zur Simulation von Wasser 
stand, Strömung und Schichtung der Ostsee als 
Basis für die Risikoabschätzung geboren. Damit 
begann die Geschichte des Projektes HIROMB. 
Im August 1995 wurde zwischen dem SMHI 
(Schwedisches Meteorologisches und Hydrolo 
gisches Institut) und dem BSH ein bilateraler 
Vertrag unterzeichnet, der die gemeinsame Ent 
wicklung und den Betrieb eines hydrodyna 
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