Meereskunde
Beitrag des BSH zu NOWESP
Für das von der EU geförderte Nordwesteu
ropäische Schelfprogramm (NOWESP) wurden
verschiedene physikalische Datensätze gewon
nen. Dafür erhielt das BSH Zugriff auf andere
Datensätze, insbesondere lange Reihen physi
kalischer Meeresparameter wie Temperatur,
Salzgehalt und Trübung. Diese Daten werden
zur Beurteilung des aktuellen Zustandes des
westeuropäischen Schelfs und seiner Verände
rung genutzt.
Transportmechanismen radioaktiver Substanzen
im Arktischen Ozean - Numerische und
experimentelle Studien am Beispiel der Karasee
und der Barentssee
In enger Zusammenarbeit mit dem IfM,
Hamburg, und dem Marine Environmental Labo
ratory (MEL) der IAEA in Monaco werden Aus
breitungsrechnungen für radioaktive Tracer aus
der Barents- und der Karasee sowie Studien zu
den hierfür relevanten Prozessen durchgeführt.
Ferner werden im BSH Messungen der radioak
tiven Belastung von Sediment und Wasser in
den Verklappungsgebieten vorgenommen. Die
Arbeiten stellen einen deutschen Beitrag zur in
ternationalen Bewertung der Risiken durch die
Versenkung radioaktiver Abfälle in der Kara- und
Barentssee durch die ehemalige UdSSR dar.
Finanziert wird dieses Projekt vom BMBF.
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Während im IfM und MEL die lokalen und
regionalen Skalen der Ausbreitung bearbeitet
werden, wird am BSH ein gekoppeltes Eis-
Ozean-Modell der gesamten Arktis, einschließ
lich der Grönland/Island/Norwegensee und des
nördlichen Nordatlantiks betrieben.
Die Arbeiten im BSH haben Mitte 1995 be
gonnen, und es wird erwartet, daß bis Mitte 1996
eine erste Version eines klimatologischen Jah
resganges der Eis/Ozeanzirkulation vorliegen
wird. Die bislang erfolgten Testsimulationen sind
vielversprechend und zeigen bereits nach weni
gen Jahren die wesentlichen bekannten Struktur
elemente der Strömung der polaren Breiten. Ab
bildung 13 zeigt die mittlere Oberflächenzirkula
tion des Ozeans. Dieses Ergebnis ist vorläufig.
Die ersten großskaligen Ausbreitungsversuche
sind für die zweite Jahreshälfte 1996 vorgese
hen.
Bei den experimentellen Arbeiten wurden
Sediment- und Wasserproben an 11 Stationen in
der Barentssee auf radioaktive Substanzen ana
lysiert. Des weiteren sollen die Analysen auf Ra
dionuklide und organische Schadstoffe der auf
Reise 261 mit FS Gauß in das europäische
Nordmeer gewonnenen Wasser- und Sediment
proben einen Beitrag zur Modellvalidierung der
im gesamten Projekt betriebenen Modelle lie
fern.