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Full text: Jahresbericht 1995

Meereskunde 
München) und Niemegk (GeoForschungsZen- 
trum Potsdam) sind für das übrige Gebiet 
Deutschlands verantwortlich. Länderübergrei 
fende Aktivitäten werden durch die IAGA (Inter 
national Association of Geomagnetism and 
Aeronomy) angeregt und gelenkt. 
An den regionalen Modellen - insbeson 
dere denen der Kompaßmißweisung - sind 
außer der Seeschiffahrt innerhalb der Bundes 
republik auch andere Institutionen interessiert: 
z. B. die Vermessungsämter und das Amt für 
Militärisches Geowesen wegen der Nadelabwei 
chung in topographischen Karten. Über die glo 
balen Modelle der Deklination kommen dem 
BSH die eigenen Beobachtungen rückwirkend 
zugute (Mißweisungsangaben für das Seekar 
tenwerk). 
Die Messungen von 1992 wurden in diesem 
Jahr abschließend ausgewertet und als regio 
nale Karten veröffentlicht: 
- Darstellung des Normalfeldes (ausgeglichenes 
Feld über dem Gebiet der Bundesrepublik), 
- Darstellung der Säkularvariation (zu erwar 
tende jährliche Änderung in Abhängigkeit von 
den geographischen Koordinaten) und 
- Darstellung des anomalen Feldanteils. 
Alle drei Aspekte sind wichtig für die Kom 
paßnavigation: Das Normalfeld wird benötigt, um 
die Epochenwerte der Mißweisung in die See 
karten und -handbücher für Nord- und Ostsee 
einzutragen, die Säkularvariation, um die Werte 
zu aktualisieren. Das Anomalienfeld gibt Auf 
schluß über regionale Störungen. 
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Gerade die Küstenregion ist im Vergleich zu 
den übrigen Gebieten Deutschlands gestört. Die 
magnetischen Befunde decken sich mit der Tek 
tonik des kristallinen Untergrundes (Kruste). Die 
Seevermessung kennt aus diesen Regionen 
eine große Zahl von Gebieten unsicherer Miß 
weisung, die sich nach Norden fortsetzen (z. B. 
Kattegat, Bornholm). Das angestrebte Ziel ist da 
her die Zusammenführung der eigenen mit skan 
dinavischen regionalen Beobachtungen, ge 
trennt in normale, anomale und säkulare Anteile. 
Die Auswertungen der jüngsten Vermes 
sungen haben zu der Erkenntnis geführt, daß in 
Zukunft nicht mehr an vielen Punkten in größe 
ren zeitlichen Abständen, sondern an wenigen 
gut gesicherten Stationen in kürzeren Intervallen 
beobachtet werden soll. Diese Einsicht deckt 
sich mit den Erfahrungen anderer Gruppen und 
schlägt sich in entsprechenden internationalen 
Empfehlungen nieder. 
Magnetische und hydroakustische 
Untersuchungen zur Ortung chemischer 
Kampfstoffmunition in der Ostsee 
Von den ca. 300 000 t Kampfstoffmunition, 
die in Deutschland bis 1945 produziert wurden, 
sind ca. 40 000 t in der Ostsee, vorzugsweise im 
Bornholm-Becken, im Kleinen Belt, im Gotland- 
Becken und auf den Transportwegen vom Ost 
seehafen Wolgast versenkt worden.
	        
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