Dienste
(Observatorium der Universität München) mit
den dortigen Instrumenten verglichen. Die Diffe
renzen lagen - wie schon früher - im Rahmen
der Meßgenauigkeit. Daraus folgt, daß sich ins
besondere der Deklinationsstandard nicht verän
dert hat.
In den Deklinationsstandard geht neben der
magnetischen Kompaßrichtung auch der astro
nomische Meridian ein. Er wird in Wingst durch
ein System von Hochzielen dargestellt. Die
Hochziele wurden vom Landesvermessungsamt
Hannover in Amtshilfe mit einem sehr genauen
Kreiselkompaß überprüft. Auch hier traten nur
Abweichungen von der Größenordnung der
Meßgenauigkeit auf.
Die Vergleichsphase mit dem neuen hoch
stabilen Variometer vom Typ FGE zur Aufzeich
nung der erdmagnetischen Variationen wurde
abgeschlossen. Die Ergebnisse sind so über
zeugend, daß das Gerät planmäßig mit Beginn
des Jahres 1996 für die primäre Aufzeichnung
eingesetzt werden kann. Durch die Stabilität des
neuen Variometers kann in Zukunft die Zahl der
Absolutmessungen deutlich reduziert werden.
Unter Federführung des BSH wurde der
Momentanwertvergleich mit europäischen Ob
servatorien fortgesetzt und ausgewertet. Aus
den vorliegenden Minutenwerten der Variationen
wurden in Wingst vorläufige Tages- und Monats
mittel berechnet und veröffentlicht. Mikrofilme
der analogen Registrierungen der Variationen
und Pulsationen wurden den Weltdatenzentren
zugesandt.
Die Erdmagnetischen Jahrbücher Nr. 33
(1987) bis Nr. 38 (1992) wurden herausgegeben.
Die Weltdatenzentren erhielten Magnetbänder
der endgültigen Minutenwerte derselben Jahre.
Die Vorbereitungen zu den „digitalen“ Jahr
büchern 1993 und 1994 sind abgeschlossen. Sie
enthalten die Daten nicht mehr in gedruckter
Form, sondern als Files mit einer Visualisie
rungs-Software auf Diskette.
Neben der Verbreitung der Ergebnisse über
die Jahrbücher und Weltdatenzentren wurden
von Wingst aus erstmals im Rahmen des global
vernetzten Tauschdienstes Intermagnet Variatio
nen angeboten und im Gegenzuge Daten ande
rer Observatorien für eigene Untersuchungen
genutzt.
Wie in den Vorjahren wurde monatlich ein
Bericht über die magnetische Aktivität (Kennzif
fern und Effekte) herausgegeben. Die Kennzif
fern wurden außerdem weiterhin im „Monthly Re
port“ der Dambolt Telecommunications (Nach
folge des Forschungs- und Technologiezentrums
der Deutschen Bundespost Telekom) veröffent
licht und über einen telefonischen Ansagedienst
verbreitet.
Der Atlas der Störgebiete und die Kartei der
Jahresmittel der Observatorien und der Gebiete
unsicherer Mißweisung wurden wie bisher wei
tergeführt (Erdmagnetische Kartographie).
Beiträge über Mißweisung und Störgebiete
wurden für drei Seehandbücher geliefert. Für
154 Seekarten wurden 418 Mißweisungswerte
berechnet und 149 Gebiete unsicherer Mißwei
sung nachgewiesen. Eine Isogonenkarte wurde
hergestellt.