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und in der Herstellung und Verbreitung von
nautischen Veröffentlichungen gewonnenen Er
kenntnisse in die Beratungen ein. Nach dem der
zeitigen Stand der Arbeiten könnte das neue
Kapitel V Mitte 1998 weltweit in Kraft treten.
Einheitliches Protokoll für die gegenseitige
Anerkennung von Rettungswestenleuchten
Das BSH wurde vom BMV aufgefordert, an
der Erarbeitung eines weltweit einheitlichen
Prüfprotokolls für die gegenseitige Anerkennung
von Rettungsmittelleuchten mitzuarbeiten. Die
Festlegung einheitlicher Prüfprotokolle für alle
Rettungsmittel ist Schwerpunkt der Arbeiten des
IMO-Unterausschusses „Ship Design and Equip
ment“. Auf der Grundlage derartiger Prüfproto
kolle wird angestrebt, die Zulassungen von Ret
tungsmitteln der Mitgliedstaaten der IMO ge
genseitig anzuerkennen, um die Herstellungsko
sten zu reduzieren und das Inverkehrbringen
von neuen Rettungsmitteln zu vereinfachen und
zu beschleunigen. Das BSH hat nach Auswer
tung zahlreicher internationaler Dokumente zu
diesem Themenkomplex und aufgrund seiner Er
fahrungen hinsichtlich der licht- und farbtechni-
schen Prüfungen von Rettungsmittelleuchten
den Entwurf eines einheitlichen Formats eines
Prüfprotokolls am Beispiel von Rettungswesten
leuchten entwickelt, wie es in abgewandelter
Form später auch für andere Rettungsmittel an
gewendet werden könnte. Dieser Entwurf wur
de dem IMO-Unterausschuß „Ship Design and
Equipment“ vorgelegt.
Kreiselkompaßlabor
Weiterentwicklung der Prüfverfahren
im Kreiselkompaßlabor
Bei der Baumusterprüfung von Kreiselkom
paßanlagen wird unter anderem das dynami
sche Verhalten dieser Anlagen unter dem Ein
fluß von Bewegungen und Beschleunigungen,
wie sie an Bord von Seeschiffen bei starkem
Seegang Vorkommen können, durch Simulation
auf entsprechenden Prüfeinrichtungen unter
sucht. Diese im Kreiselkompaßlabor des BSH
vorhandenen Anlagen werden zur Zeit - wie
auch die entsprechenden Prüfverfahren - aus
folgenden Gründen weiterentwickelt:
- Anpassung an internationale, insbesondere
europäische, Prüfvorschriften.
- Neue Arbeitsstrukturen zwingen zu weitgehen
der Automatisierung der Prüfvorgänge.
- Die zunehmende Forderung nach Prüfberich
ten zur Vorlage bei anderen Prüfinstitutionen
erfordert einen höheren Aufwand zur Doku
mentation der Prüfergebnisse mit Hilfe von Da
tenverarbeitungssystemen.
- Veränderungen der Prüflinge, da Kommunika
tionsschnittstellen zu Tochteranzeigen und zu
anderen Systemen, Anlagen, Geräten und In
strumenten zunehmend in Digitaltechnik (frü
her Analogtechnik) ausgeführt werden. Dies
bedingt eine andere Art der Meßwerterfas
sung, die vorwiegend mit Meßwerterfassungs
computern realisiert wird.