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Full text: Jahresbericht 1995

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Schiffahrt 
zur Erklärung der Betriebsbereitschaft des GPS- 
Systems durch die USA mußte für über 1000 
GPS-Anlagen von der Möglichkeit Gebrauch ge 
macht werden, die Verwendung auf deutschen 
Schiffen durch Ausnahmezulassung zu gestat 
ten. Diese Verwendung zu Probezwecken war 
durch Bedingungen und Auflagen einge 
schränkt. Durch die Erklärung der Betriebsbe 
reitschaft des GPS-Systems durch die USA 
wurde die Voraussetzung für ein reguläres Bau- 
musterprüf- und -zulassungsverfahren geschaf 
fen. Daher wurden 1995 erstmals Baumuster 
prüfungen für GPS-Anlagen begonnen. Davon 
betroffen war eine Gruppe von GPS-Anlagen 
der ersten Generation, die mit einer Ausnahme 
zulassung auf Schiffen unter deutscher Flagge 
verwendet werden. Der Ausgang der Baumu 
sterprüfung für diese Anlagen wird, entspre 
chend den Bedingungen der Ausnahmegeneh 
migung, darüber entscheiden, ob und mit 
welchen Modifikationen die Anlagen an Bord 
weiter verwendet werden dürfen. Aufgrund der 
bisherigen Prüfergebnisse ist davon auszuge 
hen, daß nicht alle GPS-Anlagen weiter benutzt 
werden dürfen. 
Funkverträglichkeitsuntersuchung 
GPS/INMARSAT 
Berichte aus der Seeschiffahrt und Beob 
achtungen von Mitarbeitern des BSH an Bord 
von Schiffen lassen darauf schließen, daß Be 
einflussungen von INMARSAT-Ship-Earth-Sta- 
tions (SES) auf GPS-Navigationsanlagen mög 
lich sind, und daß während der Benutzung der 
bordeigenen INMARSAT-Sendelage die GPS- 
Navigation völlig zusammenbrechen kann. 
INMARSAT, die International Maritime Sa- 
tellite Organisation, bietet für die Kommunikation 
verschiedene satellitengestützte Kommunikati 
onssysteme an. Zur Zeit sind dies INMARSAT-A, 
-B, -C, -E und -M. Diese Systeme bieten dem 
Anwender ein unterschiedliches Spektrum von 
Diensten wie Telefon, Telefax usw. an. Im BSH 
wurde die Reaktion der GPS-Anlagen auf Si 
gnale von INMARSAT-A und -C untersucht. Beide 
Systeme sind Teil des Global Maritime Distress 
and Safety System (GMDSS). 
In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für 
Post- und Telekommunikation (BAPT) fanden im 
Dezember 1995 im BSH Funkverträglichkeitsun 
tersuchungen statt. Die Messungen galten vor 
rangig den Auswirkungen von INMARSAT-SES 
auf GPS-Anlagen, d. h. es wurden nur an Bord 
selbsterzeugte Störfeldstärken betrachtet. Die 
Ergebnisse bestätigen, daß mit Einstrahlungen 
von INMARSAT-Signalen GPS-Anlagen bis zum 
plötzlichen Ausfall gestört werden können. 
Eine allgemein gültige Angabe des notwen 
digen Mindestabstandes läßt sich wegen der un 
terschiedlichen Großsignalfestigkeit der GPS- 
Anlagen nur begrenzt ableiten. Unter Zugrunde 
legung ungünstigster Annahmen können jedoch 
Schutzabstände zwischen der INMARSAT-Sen- 
deantenne und der Antenne der GPS-Anlage de 
finiert werden. 
Elektronische Seekartensysteme 
Mit der Einführung der Prüf- und Zulas 
sungspflicht für elektronische Seekartensysteme
	        
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