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sein müssen. Die eingesetzten Dithiocarbamate sind sehr gut löslich in Chlo
roform [51]. Die Teilchengröße kann relativ groß gewählt werden, was bei der
Säulenchromatographie günstige Durchflußraten gewährleistet. Knapp
benutzte Chromosorb AW/DMCS mit einer Teilchengröße von 80-100 mesh,
ein Kieselgel, das mit Dimethyldichlorsilan chemisch modifiziert ist.
4.3.2 Grundsätzliches zur Chemie der Dithiocarbamate
Dithiocarbamate sind Halbamide der Dithiocarbonsäure. Sie werden folgen
dermaßen dargestellt aus dem entsprechenden Amin und Schwefelkohlenstoff
in alkalischem Medium [75,76]:
R 2 NH + CS 2 R 2 NCS 2 ' + Na +
Für das Dithiocarbamation werden folgende Grenzstrukturen formuliert:
- /3' ♦ /SI
r 2 n-cu - « ► r 2 n =c.
V SI n sj'
Die beiden Schwefelatome besitzen a-Donator- und x-Akzeptoreigenschaften
und dadurch ausgezeichnete Komplexierungseigenschaften. Mit Schwer
metallkationen entstehen Chelatkomplexe mit hohen kovalenten Bindungs
anteilen. Der zweizähnige Ligand bildet nämlich mit Metallkationen einen
viergliedrigen Chelatring, dessen Bindungsverhältnisse sowohl vom Elektro
nenzustand des Zentralatoms als auch von den Substituenten im Liganden
abhängen. Über a-Bindung und x-Rückbindung von d-Elektronen des Metall
atoms in freie x-Orbitale des S-Atoms ist eine Ladungsverteilung über alle
vier Atome möglich. Deshalb sind die Schwermetalldithiocarbamatkomplexe
sehr stabil. Auch in ungewöhnlich hohen Oxidationsstufen des Metallkations
können solche Komplexe gebildet werden. Die Stabilitätskonstanten der
meisten Schwermetallkomplexe liegen zwischen 10 15 und 10 25 [54].