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Full text: 6: Entwicklung eines Probenvorbereitungsverfahrens zur Bestimmung von Arsen im Meerwasser mit der Totalreflexions-Röntgenfluoreszenzanalyse

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In den sauerstoffreichen Bereichen in den Meeressystemen, z. B. in den 
oberen Schichten, liegt überwiegend Arsenat vor (zu ca. 80-90% des 
Gesamtarsengehaltes) neben Arsenit (ca. 10%). Monomethylarsonsäure und 
Dimethylarsinsäure sind in der euphotischen Zone der Meere überall zu 
finden, im offenen Ozean zu ca. 10% des Gesamtarsengehaltes, in den 
küstennahen Bereichen und Ästuarbereichen sind sie meist etwas höher (bis 
20%). In Bereichen, die keinen oder nur sehr wenig Sauerstoff enthalten, wie 
es z. B. in der Ostsee oder im Schwarzen Meer im Bodenwasser der Fall ist, 
liegt überwiegend Arsenit (ca. 90%) vor und wenig Arsenat (ca. 10%). Mono 
methylarsonsäure und Dimethylarsinsäure tauchen hier im allgemeinen 
nicht mehr auf [3] (s. Tabelle 3). 
Komplexierungsreaktionen mit Arsenverbindungen kommen vor allem in 
Bereichen hoher Salzgehalte, hoher Konzentrationen an Sulfiden oder an 
organischen Verbindungen vor [7]. Außerdem bilden sich unlösliche 
Verbindungen mit z.B. Ca, S, Fe, Al und Ba, allerdings sind diese Reaktionen 
sehr langsam [9, 16]. Größer sind die Reaktionsraten der Ad- und Desorption 
von As-Verbindungen an Schwebstoffe und Sedimente, weshalb diese 
Reaktionen auch bedeutender sind. Arsenat, Arsenit, Monomethylarsonsäure 
und Dimethylarsinsäure können an Schwebstoffe und Sedimente adsorbiert 
werden. Holm machte dazu 1979 umfangreiche Untersuchungen [16]. 
In keiner der verschiedenen Zonen reflektiert das As(III)/As(V)-Verhältnis 
das thermodynamische Gleichgewicht [2,3,7,17]. Arsenit im sauerstoff 
haltigen Meerwasser ist thermodynamisch instabil, ebenso Arsenat in 
sauerstoffreien Schichten (s. Abbildung 3). Für die Bildung dieser instabilen 
Spezies sind diverse Mechanismen verantwortlich, aus denen Arsenit, 
Arsenat und auch Monomethylarsonsäure und Dimethylarsinsäure hervor 
gehen. Die Reaktionsgeschwindigkeiten der gegenseitigen Umwandlung sind 
sehr klein [17,18,19], weshalb die Existenz der instabilen Verbindungen 
überhaupt möglich ist. Nach Cutter beträgt die Geschwindigkeitskonstante 
für die Umwandlung von Arsenit zu Arsenat in Meerwasser durchschnittlich 
0,4/Tag bis 2,2/Tag, die für die Reaktion von Arsenat zu Arsenit 0,06/Tag bis 
0,08/Tag [17].
	        
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