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Redoxreaktionen der anorganischen Verbindungen können sowohl auf
chemischem als auch auf biochemischem Wege erfolgen, während organische
Arsenverbindungen meistens nur an biochemischen Reaktionen teilnehmen.
Die thermodynamische Stabilität von Arsenit oder Arsenat hängt ab vom
Redoxzustand des wäßrigen Systems, welcher beeinflußt wird zum einen
durch die im Wasser enthaltenen gelöst oder partikulär vorliegenden
potentiellen Oxidationsmittel und deren Konzentrationen und zum anderen
durch den pH-Wert. Das Redoxpotential eines wäßrigen Systems wird als E h -
bzw. pE-Wert angegeben.
Für Meerwasser hat der gelöste Sauerstoff den größten Einfluß auf den pE-
Wert. Sauerstoffreiches Meerwasser hat einen hohen positiven pE-Wert,
sauerstoffarmes oder sauerstoffreies Wasser hat einen negativen pE-Wert.
Das Diagramm in Abbildung 3 [10] zeigt, welche der beiden Spezies im
wäßrigen System thermodynamisch stabil ist in Abhängigkeit vom pH- und
pE-Wert. Danach ist bei dem im Meerwasser natürlichen pH-Wert von 6-7,5
in sauerstoffreichen Bereichen, z.B. im Oberflächenwasser, Arsenat
thermodynamisch stabil, in sauerstoffarmen Bereichen, z.B. in der Tiefe, ist
Arsenit die stabile Spezies. Das Diagramm zeigt auch, daß bei Erhöhung der
pH-Werte die pE-Werte, bei denen eine Oxidation von Arsenit zu Arsenat
möglich wird, fallen. Das bedeutet, je höher der pH-Wert ist, desto weiter ist
das thermodynamische Gleichgewicht auf die Seite von Arsenat verschoben.