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2 Schwermetalle im Meerwasser und ihre Analytik
Die Zusammensetzung des Meerwassers in Bezug auf die Hauptbestandteile
ist grundsätzlich schon seit Ende des letzten Jahrhunderts bekannt [4]. Die
quantitative Bestimmung der Spurenmetalle ist jedoch erst seit Ende der
70er Jahre möglich, seit nämlich neben hochempfindlichen Analysenme
thoden entsprechende Arbeitstechniken, z.B. zur Probenahme, Proben
lagerung und für Trenn- und Reinigungsschritte, und Räumlichkeiten, wie
Reinsträume oder sog. Cleanbenches, zur Verfügung stehen. Dadurch können
Verluste von Elementspuren und Kontaminationen durch Einschleppungen
von Elementspuren auf ein Minimum reduziert werden.
Andererseits ist zur Entwicklung analytischer Verfahren eine tiefere
Kenntnis über das Untersuchungsobjekt "Elementspurenverteilung im
Meerwasser" notwendig. Das Analysenverfahren muß der analytischen
Aufgabenstellung optimal angepaßt werden.
Auf diese Weise werden heutzutage schon sehr zuverlässige Daten, unter
anderem auch im Rahmen routinemäßiger Überwachung, über Spuren
metalle im Meer gewonnen. Diese machen die Erforschung biogeochemischer
Vorgänge im Meer möglich , die letztendlich auch die Elementspurengehalte
und ihre Verteilung im Meer kontrollieren. Anthropogene Einflüsse können
erkannt und ihre Auswirkungen erforscht werden.
Eine analytische Bestimmung besteht aus mehreren Teilschritten, die als
Analysenprinzip, Analysenmethode und Analysenverfahren definiert werden
[95]. Abbildung 1 veranschaulicht die Verhältnisse.
Der Begriff "Analysenprinzip" kennzeichnet den Teilschritt der Messung und
beschreibt die Wechselwirkungen, denen die Meßprobe ausgesetzt ist, um ein
analytisches Signal zu erhalten.
Der Begriff "Analysenmethode" kennzeichnet den Ablauf von Analysen in
wesentlichen Zügen bei einem vorgegebenen Analysenprinzip. Dabei werden
charakteristische Merkmale der Probenvorbereitung, der Messung an sich
und der Auswertung umfaßt.