Skip to main content

Full text: 77: Eisbeobachtungen an den Hauptfahrwassern der Küste von Mecklenburg-Vorpommern in den Wintern 1956/57 bis 1989/ 90

80 
Zusammenfassung 
Mit einer relativen Häufigkeit von ca. 80% wird Eisbildung in 
den Zufahrten zu den Häfen Mecklenburg-Vorpommerns beobachtet. 
Die Vereisung der Küstengewässer führt in einigen Wintern zu 
beträchtlichen Behinderungen für die Schiffahrt, erhöht die 
mechanische Belastung der sich im oder am Wasser befindenden 
Bauwerke und kann unter Umständen die Uferlinie verändern. Die 
Kenntnis der Eisverhältnisse ist für viele Wirtschaftsbereiche 
wichtig. 
Im folgenden wird die Auswertung der Eisverhältnisse in den 
Hauptfahrwassern der Küste von Mecklenburg-Vorpommern im 30- 
jährigen Zeitraum kurz zusammengefaßt. 
Beginn des Eisauftretens 
Das erste Eis bildet sich gewöhnlich in den Häfen und in den 
inneren Fahrwasserabschnitten in der ersten Januardekade und 
erfaßt eine Woche später das offene Seegebiet. In extremen Jah 
ren kann die Eisbildung bereits in der letzten Novemberdekade 
beginnen und in den letzten Dezembertagen auf die Außenküste 
übergreifen. Andererseits kann sich der Zeitpunkt des ersten 
Eisauftretens bis in die ersten Märztage verschieben. 
Ende des Eisauftretens 
Eisfrei werden die stark befahrenen Fahrwasser in den Berei 
chen Wismar und Rostock normalerweise in den letzten Februarta 
gen. Im gesamten Stralsunder Fahrwasser, im Hafenbereich von 
Saßnitz und im Seegebiet schmilzt das letzte Eis gewöhnlich in 
der Zeit vom 1. bis zum 12. März. In einigen Jahren verschwand 
das letzte Eis wesentlich früher und zwar bis Ende Dezember, 
z.B. in den Rostocker Bereichen, oder bis Ende Januar (Nordzu 
fahrt nach Stralsund). Das späteste Ende des Eisauftretens wurde 
in der letzten Märzdekade in den Bereichen Rostock und Wismar 
und in der ersten Aprildekade in den östlichen Fahrwassern be 
obachtet . 
Anzahl der Tage mit Eis 
Die relativ hohen Zahlen für die Tage mit Eis im Seegebiet 
sind auf die Tatsache zurückzuführen, daß für die Berechnung 
dieses Parameters nur die Winter mit Eis berücksichtigt wurden. 
In den meisten Wintern wird der Wärmevorrat der offenen Seege 
wässer nicht aufgebraucht, und die Eisbildung bleibt aus. Nur in 
sehr kalten Wintern mit langanhaltenden Frostperioden kommt es 
zur Vereisung des der Küste vorgelagerten Seegebietes. In diesem 
Fall ergeben sich im Mittel 25 bis 40 Tage mit Eis. 
Die günstigsten Eisverhältnisse sind in den Bereichen Rostock 
und Wismar anzutreffen. Hier wurden im Mittel 25 bis 33 Tage mit 
Eis beobachtet. Verglichen mit Wismar und Warnemünde sind die 
Eisverhältnisse im Stralsunder Bereich wesentlich schlechter. 
Die vom Austausch mit dem Seewasser weitgehend ausgeschlossenen 
inneren Stralsunder Fahrwasserabschnitte, meist von relativ 
geringer Tiefe, weisen bis zu 58 Tage mit Eis aus. In extrem 
starken Eiswintern wurden in diesen Bereichen die höchste maxi
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.