Die Umsetzung des SRÜ in nationalen Anweisungen für die Streitkräfte
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Durchfahrt von Kriegsschiffen bestimmten Beschränkungen zu unterwerfen. Die
se dürften jedoch nicht dazu führen, "in prohibiting such passage or in subjecting
it to the requirements of special authorization" 30 . Auch die jüngere Staatenpraxis
rechtfertigt die Annahme eines solchen Verbots. Zu Beginn des Golfkriegs mit
dem Irak erklärte der Iran unter ausdrücklicher Anerkennung einer Rechtspflicht,
der von seinem Küstenmeer umfaßte Teil der Straße von Hormuz 31 werde der
friedlichen Schiffahrt offenstehen. 32 Als der Iran in der Folgezeit den von seinem
Küstenmeer umfaßten Teil der Straße von Hormuz zur Kriegszone erklärte und
für die internationale Schiffahrt sperrte, reagierte die Staatengemeinschaft ange
sichts der überragenden Bedeutung dieser Meerenge für den Ölhandel mit hefti
gen Protesten. 33 Insbesondere die USA stellten sich auf den Standpunkt, auch
während eines internationalen bewaffneten Konflikts bleibe das Recht auf Tran
sitdurchfahrt in internationalen Meerengen bestehen. 34 Diese Stellungnahme
impliziert, daß das in Art. 38 SRÜ 1982 niedergelegte Recht auf Transitdurch
fahrt 35 durch internationale Meerengen gewohnheitsrechtlich gilt und auch wäh
30 Ebd., 29.
31 Zu den Charakteristika der Straße von Hormuz und ihre überragende Bedeutung für den
Weltölhandel vgl. S.S. Milan, Innocent Passage Through the Strait of Hormuz, RHDI 1982,
247-254, 247 f.
32 In einer iranischen Erklärung vom 1. Oktober 1980 heißt es u.a., "in view of its international
obligations (...) Iran shall not hesitate in any effort to keep this waterway in full operation";
vgl. Ch. Rousseau, Chronique, RGDIP 85 (1981), 174; ferner S.H. Amin, Marine Policy 6
(1982), 209 f.
In dem nachfolgenden iranischen Schreiben an den UN-Sicherheitsrat heißt es: "As certain
rumours have been spread concerning the Straits of Hormuz, which might disturb internatio
nal navigation in that areas, the Ministry of Foreign Affairs of the Islamic Republic of Iran
reaffirms that Iran is committed to keeping the Straits open to navigation and will not spare
any effort for the purpose of achieving this end"; U.N. Doc. S/14226 vom 22. Oktober 1980.
33 US Dept, of State Bull. Vol. 85 (May 1985), 46; 86 (August 1986), 71; 87 (April 1987), 52; 87
(June 1987), 70; 87 (July 1987), 59, 66; AFDI 27 (1981), 895; 33 (1987), 849; NYIL 13 (1982),
259.
34 Neben den vorstehenden Nachweisen vgl. auch das Antwortschreiben des US-
Außenministeriums auf den iranischen Protest gegen Maßnahmen der US-Marine im Persi
schen Golf in: AJIL 78 (1984), 884 f. Die entscheidende Passage lautet: "The procedures adop
ted by the United States are well established and fully recognized in international practice on
and over international waters and straits such as the Persian Gulf, Strait of Hormuz, and the
Gulf of Oman. The United' States has made clear they will be implemented in a manner that
does not impede valid exercises of the freedom of navigation and overflight and of the right of
transit passage."
35 Gemäß Art. 38 Abs. 2 SRÜ 1982 bedeutet "Transitdurchfahrt" die "Ausübung der Freiheit der
Schiffahrt und des Überflugs lediglich zum Zwecke des ununterbrochenen und zügigen
Transits durch die Meerenge zwischen einem Teil der Hohen See oder einer ausschließlichen
Wirtschaftszone und einem anderen Teil der Hohen See oder einer ausschließlichen Wirt
schaftszone."
Eingehend zu diesem Fragenkreis J.N. Moore, The Regime of Straits and the Third United Na
tions Conference on the Law of the Sea, AJIL 74 (1980), 77-121.