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Full text: Nationale Folgerungen aus dem Inkrafttreten des UN- Seerechtsübereinkommens (BSH-Berichte, Nr. 5)

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Uwe Jenisch 
Die bisherigen deutschen Entwicklungsbeiträge setzen gewisse Schwerpunkte 
in Ausbildungsfragen, während die eigentliche wirtschaftliche Tätigkeit be 
scheiden bleibt. Zu nennen sind: 
- diverse Ausbildungsmaßnahmen bei IOC, AWI, BGR, GEOMAR, 
- das TRAIN MAR-Programm bei UNCTAD, 
- das im TRAINING-PANEL der Vorbereitungskommission zum SRÜ vorgestell 
te Ausbildungsprojekt, 
- CDG-Aktivitäten im Meeresumweltschutz, 
- Fischerei- und Aquakulturmaßnahmen des BMZ 
- Mitarbeit bei IOMAC, der neuen Regionalorganisation für den Indischen 
Ozean. 
Das Leistungs- und Lieferpotential Deutschlands - namentlich auch die teil 
weise noch brachliegenden Kapazitäten in den neuen Ländern - reichen weit 
über wissenschaftliche Zusammenarbeit und Ausbildungshilfe hinaus. Die 
meerestechnische Industrie, die Werften und die Zulieferbetriebe sowie die In 
genieur- und Consultingfirmen sind leistungsfähig auf folgende beispielhaften 
Gebieten: 
- Bau und Ausrüstung für maritime Infrastruktur vom Forschungsschiff über 
Küstenschutz, Tourismus bis zur Hafentechnik, 
- Meeresforschungs-, Meeresmeß- und Meeresvermessungstechnik, 
- Techniken zur Verhinderung, zur Kontrolle, zur Bekämpfung und Beseiti 
gung von Meeresverschmutzungen, 
- Fischfang- und Verarbeitungstechniken sowie Aquakultur-Know-how, 
- Offshore- und Bergbautechniken, 
- moderne Transporttechniken auf dem Wasser. 
Die Redlichkeit gebietet es, auf Kosten- und Finanzfragen einzugehen, denn 
hier liegen die Grenzen für die Zusammenarbeit. Meeresnutzungen sind in der 
Regel teuer und die Staaten der Dritten Welt haben wenig Geld und geben es 
häufig für andere Prioritäten aus. Hieraus ergibt sich der allgemeine, auch für 
die Industrieländer geltende Zwang, zu low-cost-Lösungen zu kommen. Dieser 
Prozeß ist eingeleitet. Beispiele sind die Containerisierung der Forschungs 
schiffahrt und die Unterwasserproduktionstechnik bei der Kohlenwasserstoff 
gewinnung. Häufig steht militärische Technik jetzt kostengünstig zur Verfü 
gung (Konversionsprojekte). Schließlich ist nicht zu verachten, daß die mariti 
me Zusammenarbeit neue Absatzmärkte schafft und im Gegenzug Zugangs 
rechte zu Ressourcen eröffnet und längerfristige Kooperationsverträge ermög 
licht. 
An der Tatsache, daß neue maritime Aufgaben und Märkte in diesen Jahren 
entstehen, kann überhaupt kein Zweifel bestehen.
	        
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