NAUTISCHE
VERÖFFENTLICHUNGEN,
SEEVERMESSUNG UND
SEEKARTENWERK
Seevermessung und Geodäsie
Die Seevermessung findet, ebenso wie die
Wracksuche, innerhalb des deutschen Küsten
meeres und des Kontinentalsockels statt. Sie lie
fert die topographischen Grunddaten der See
karten in diesem Gebiet, das mit 57 000 km 2 -
15 000 km 2 in der Ostsee, 42 000 km 2 in der
Nordsee - ein Sechstel der Landfläche Deutsch
lands umfaßt. Etwa 1700 Wracks und andere Un
terwasserhindernisse (davon 1250 in der Nord
see) sind hier registriert, die in gewissen
Zeitabständen, je nach ihrer Gefährlichkeit für
die Schiffahrt, überprüft werden müssen. Zu
gleich wird eine wechselnde Zahl (durchschnitt
lich 30 bis 40 pro Jahr) neuer Wracks und Unter
wasserhindernisse (z. B. Container) gefunden
und untersucht.
Vermessung und Wracksuche
Das VFS Komet mit sechs und das VWFS
Atair und VWFS Wega mit jeweils zwei Vermes
sungsbooten führten Kontrollvermessungen in
Nord- und Ostsee (ohne Küste Mecklenburg-Vor
pommern) durch (vgl. Tabelle ab S. 147 und
Abb. 21,22), dabei fuhren sie rund 31 000 km
Lotungsprofile.
Geodäsie
Für die Vermessung des German Bight We
stern Approach (früher Tiefwasserweg) wurde
hierbei wieder das Fächersonar Hydrosweep MD
eingesetzt.
Die Vermessungsergebnisse werden in 63
Arbeitskarten dargestellt. Mit den Wasser- und
Schiffahrtsdirektionen Nord und Nordwest und
den im Küstenbereich tätigen Ämtern in Schles
wig-Holstein und Niedersachsen wurden die Er
gebnisse regelmäßig ausgetauscht.
In den Seegebieten Mecklenburg-Vorpom
merns wurden mit der Carl Fr. Gauss und mit
der Vermessungseinheit Mercator/Bessel rund
11 900 km Lotungsprofiie gelaufen.
Die Vermessungsergebnisse werden in 76
Arbeitskarten dargestellt.
VWFS Atair und VWFS Wega fanden und
untersuchten 49 Wracks und Unterwasserhinder
nisse, davon 19 in der Nordsee und 30 in der Ost
see. 87 bekannte Wracks und Positionen, auf de
nen Unterwasserhindernisse vermutet wurden,
wurden überprüft.
Die Ergebnisse der Wracksuche werden je
nach Dringlichkeit in den „Nachrichten für See
fahrer“ veröffentlicht oder über den Nautischen
Warndienst ausgestrahlt.
Die Einhaltung der Auflagen der WSÄ für
die Verlegung von Kabeln vom Priwall nach
Schweden, von Wustrow nach Gedser und von
Vieregge nach Kammin (Rügen) wurde über
wacht.
Für die Fortführung des Hafenhandbuchs
Mecklenburg-Vorpommern und der Seehand
bücher wurden Erkundungs- und Vermessungs-
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