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Full text: Jahresbericht 1994

durch die aber wiederum eine Erhöhung des 
Wasserstandes verursacht werden kann. 
Die Frage wird nun nicht an „Sturmfluten“ 
diskutiert, sondern an einem objektiven Krite 
rium: „Hat sich die Häufigkeit der Überschreitun 
gen eines vorgegebenen Wasserstandes in der 
Vergangenheit geändert?“ 
Im Bereich der deutschen Nordseeküste 
wird der Wasserstand durch die Gezeit und die 
Wirkung meteorologischer Einflüsse bestimmt. 
Die zur Zeit herrschenden Gezeitenverhältnisse 
werden durch Mittelwerte charakterisiert, z. B. 
durch das mittlere Hochwasser (MHW). Sobald 
das MHW um 1,5 m überschritten wird, spricht 
man von einer Sturmflut. Längerfristige Änderun 
gen mittlerer Wasserstände gegenüber einem 
höhenstabilen Bezugsniveau können dadurch 
verursacht sein, daß sich in der Vergangenheit 
a) die Gezeiten, z. B. der Tidenhub, 
b) der Füllungsgrad der Nordsee (Anstieg des 
mittleren Wasserstandes, Absenkung des 
Landes)oder 
c) die meteorologischen Bedingungen (Stärke, 
Richtung und Häufigkeit von Starkwinden) 
geändert haben. 
In einer ersten Untersuchung wurde die 
Anzahl der jährlichen Überschreitungen eines 
Grenzwertes ausgezählt. Als Datenbasis werden 
die seit 1843 aufgezeichneten täglichen Hoch 
wasser bei Cuxhaven verwendet. Die Auszäh 
lung wurde nach zwei Kriterien durchgeführt: 
Untersuchungen 
1) Der vorgegebene Grenzwert wird für den 
gesamtem Untersuchungszeitraum (1843 bis 
1993) gegenüber dem quasihöhenstabilen 
Bezugsniveau Normal-Null (NN) als konstant 
angesetzt. 
Als Grenzwert wird eine Marke gewählt, die 
1,5 m über dem MHW von 1992 liegt, dies 
entspricht 3 m über NN. 
2) Der vorgegebene Grenzwert paßt sich den 
längerfristigen Änderungen der unter a) und 
b) genannten Ursachen an. 
Als Grenzwert wird eine Marke gewählt, die 
jeweils 1,5 m über dem MHW des betrachte 
ten Jahres liegt. 
In der Abb. 15 ist das Ergebnis der beiden 
Auszählungen dargestellt. 
Die obere Darstellung zeigt die zeitliche Ent 
wicklung der Häufigkeit, wenn man für den ge 
samten Untersuchungszeitraum eine konstante 
Grenze ansetzt. Man kann daraus, trotz der 
großen Schwankungen, eine Zunahme der jährli 
chen Häufigkeit erkennen. Eine Prüfung mit stati 
stischen Methoden hat ergeben, daß in der Zah 
lenfolge der Häufigkeiten mit 98%iger Wahr 
scheinlichkeit ein zunehmender Trend enthalten 
ist. 
Die untere Darstellung zeigt die zeitliche 
Entwicklung der Häufigkeit, wenn man einen 
Grenzwert ansetzt, der sich den realen, länger 
fristigen Wasserstandsänderungen anpaßt. Eine 
signifikante Zunahme der jährlichen Häufigkeit 
ist nicht erkennbar. Eine Prüfung mit statistischen 
Methoden hat ergeben, daß sich die Zahlenfolge 
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