Meereskunde
Um den Einfluß des Schwebstoffes zu
künftig genauer berücksichtigen zu können,
wurden auf einigen Fahrten Experimente zur
Schwebstoffabtrennung durchgeführt, um den
Kohlenwasserstoffgehalt im Schwebstoff und in
der gelösten Phase getrennt untersuchen zu
können.
Die Bestimmungen der Kohlenwasserstoff-
Einzelkomponenten aus den Wasserproben von
Nord- und Ostsee sind noch nicht abgeschlos
sen, da die Untersuchungsverfahren äußerst auf
wendig und komplex sind.
■ Halogenkohlenwasserstoffe
Auf zwei Fahrten im Februar und November
wurden in der Deutschen Bucht Halogenkohlen
wasserstoffe gemessen.
Zusammen mit polnischen Wissenschaft
lern aus dem Institute for Meteorology and Wa-
termanagement, Gdynia, fand im April eine Reise
in die Ostsee statt, um eine Interkalibrierung
für Organochlorverbindungen weiter fortzuführen
und weiteres Datenmaterial für das internationale
Ostseeüberwachungsprogramm (BMP) des Hel
sinki-Übereinkommens zu liefern.
Die Untersuchungen betrafen die Verteilung
von Kontaminanten in der Wassersäule und in
Oberflächensedimenten und wurden von hydro
graphischen Messungen begleitet.
■ Ergebnisse
Die Verteilung des a-HCH (technisches Bei
produkt bei Herstellung des Pflanzenschutzmit
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tels Hexachlorcyclohexan) in der Ostsee ist ge
prägt von der in der Ostsee noch vorhandenen
Altlast, die von Norden nach Süden zum Aus
gang der Ostsee abnimmt, so daß die niedrig
sten Konzentrationen durch den Einfluß von we
niger belastetem Nordseewasser im Kattegat zu
beobachten sind. Für die Konzentration des ei
gentlichen Pflanzenschutzmittels y-HCH (Lindan)
ist eine ähnliche Verteilung zu beobachten, doch
ist hier z. T. eine Überlagerung durch neue Ein
träge festzustellen (Odermündung und küsten
nahe Gebiete in der südlichen Ostsee). Ver
gleicht man die Ergebnisse mit Untersuchungen
des BSH aus den vergangenen Jahren, so ist ein
deutlicher Rückgang in den Konzentrationen zu
erkennen. In Abb. 9 ist exemplarisch der zeitliche
Verlauf der a-HCH-und y-HCH-Konzentrationen
im Arkona-Becken dargestellt. Die Abnahme ist
beim a-HCH wesentlich ausgeprägter als beim
y-HCH, doch ist auch hier die Abnahme inzwi
schen signifikant.
Die anderen untersuchten Chlorkohlenwas
serstoffe (HCB, DDT, DDE, DDD und PCBs) la
gen meist unter der Bestimmungsgrenze von
0,02 bis 0,05 ng/l. Sehr geringe PCB 153- und
PCB 138-Konzentrationen im Bereich von 0,04
bis 0,05 ng/l konnten auf einigen Stationen vor
der Odermündung und im Kattegat gemessen
werden.
Im Februar zeigten sich in der Deutschen
Bucht für das Lindan z. T. sehr ungewöhnliche
Konzentrationen: Fast alle im westlichen Teil be
obachteten Werte lagen deutlich unter den in der
Vergangenheit gemessenen Konzentrationen. Ob