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Full text: Jahresbericht 1994

Meereskunde 
Um den Einfluß des Schwebstoffes zu 
künftig genauer berücksichtigen zu können, 
wurden auf einigen Fahrten Experimente zur 
Schwebstoffabtrennung durchgeführt, um den 
Kohlenwasserstoffgehalt im Schwebstoff und in 
der gelösten Phase getrennt untersuchen zu 
können. 
Die Bestimmungen der Kohlenwasserstoff- 
Einzelkomponenten aus den Wasserproben von 
Nord- und Ostsee sind noch nicht abgeschlos 
sen, da die Untersuchungsverfahren äußerst auf 
wendig und komplex sind. 
■ Halogenkohlenwasserstoffe 
Auf zwei Fahrten im Februar und November 
wurden in der Deutschen Bucht Halogenkohlen 
wasserstoffe gemessen. 
Zusammen mit polnischen Wissenschaft 
lern aus dem Institute for Meteorology and Wa- 
termanagement, Gdynia, fand im April eine Reise 
in die Ostsee statt, um eine Interkalibrierung 
für Organochlorverbindungen weiter fortzuführen 
und weiteres Datenmaterial für das internationale 
Ostseeüberwachungsprogramm (BMP) des Hel 
sinki-Übereinkommens zu liefern. 
Die Untersuchungen betrafen die Verteilung 
von Kontaminanten in der Wassersäule und in 
Oberflächensedimenten und wurden von hydro 
graphischen Messungen begleitet. 
■ Ergebnisse 
Die Verteilung des a-HCH (technisches Bei 
produkt bei Herstellung des Pflanzenschutzmit 
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tels Hexachlorcyclohexan) in der Ostsee ist ge 
prägt von der in der Ostsee noch vorhandenen 
Altlast, die von Norden nach Süden zum Aus 
gang der Ostsee abnimmt, so daß die niedrig 
sten Konzentrationen durch den Einfluß von we 
niger belastetem Nordseewasser im Kattegat zu 
beobachten sind. Für die Konzentration des ei 
gentlichen Pflanzenschutzmittels y-HCH (Lindan) 
ist eine ähnliche Verteilung zu beobachten, doch 
ist hier z. T. eine Überlagerung durch neue Ein 
träge festzustellen (Odermündung und küsten 
nahe Gebiete in der südlichen Ostsee). Ver 
gleicht man die Ergebnisse mit Untersuchungen 
des BSH aus den vergangenen Jahren, so ist ein 
deutlicher Rückgang in den Konzentrationen zu 
erkennen. In Abb. 9 ist exemplarisch der zeitliche 
Verlauf der a-HCH-und y-HCH-Konzentrationen 
im Arkona-Becken dargestellt. Die Abnahme ist 
beim a-HCH wesentlich ausgeprägter als beim 
y-HCH, doch ist auch hier die Abnahme inzwi 
schen signifikant. 
Die anderen untersuchten Chlorkohlenwas 
serstoffe (HCB, DDT, DDE, DDD und PCBs) la 
gen meist unter der Bestimmungsgrenze von 
0,02 bis 0,05 ng/l. Sehr geringe PCB 153- und 
PCB 138-Konzentrationen im Bereich von 0,04 
bis 0,05 ng/l konnten auf einigen Stationen vor 
der Odermündung und im Kattegat gemessen 
werden. 
Im Februar zeigten sich in der Deutschen 
Bucht für das Lindan z. T. sehr ungewöhnliche 
Konzentrationen: Fast alle im westlichen Teil be 
obachteten Werte lagen deutlich unter den in der 
Vergangenheit gemessenen Konzentrationen. Ob
	        
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