Überwachung auf organische Schadstoffe
■ Erdöl-Kohlenwasserstoffe
Zur Routineüberwachung fanden im Juni,
September und November jeweils einwöchige
Fahrten in die Deutsche Bucht statt, wobei das
im TUVAS/OPTINOM-Programm benutzte Sta
tionsnetz beprobt wurde. Auf diese Weise wurde
die dort begonnene Zeitreihe fortgeführt.
Außerdem wurde jeweils eine Fahrt in einige
Ästuare der südlichen Nordsee durchgeführt, um
die Einträge durch Elbe, Weser, Ems, Rhein und
Themse genauer zu untersuchen. Die hierbei ge
wonnenen Proben werden nicht nur auf Kohlen
wasserstoffe, sondern auch auf andere (be
kannte und unbekannte) organische Schadstoffe
untersucht werden („target-“ bzw. „non target
screening“) (Abb. 7).
Im August/September wurde eine ein
wöchige Fahrt in die westliche Ostsee durch
geführt, um die Routineüberwachung fortzufüh
ren, die im Rahmen des Baltic-Monitoring-Pro-
gramms seit 1983 erfolgt.
Zur Untersuchung der chronischen Bela
stung des Meerwassers durch gelöste, disper
gierte und an Schwebstoffen adsorbierte Kohlen
wasserstoffe werden die folgenden Methoden
verwendet:
Die Bestimmung der „Gesamtkohlenwas
serstoff-Konzentration“ (THC, relative Werte, be
zogen auf Ekofisk-Rohöl) erfolgt nach der Fluo
reszenzmethode (IGOSS-Verfahren) und dient
Überwachung
als Screeningverfahren. Kontinuierliche in-situ
Fluoreszenz- und Trübungsmessungen während
der Fahrten dienen als Begleitparameter. In aus
gewählten Proben werden mittels Gaschromato-
graphle-Massenspektroskopie-Kopplung (GC-MS)
ca. 60 Kohlenwasserstoff-Einzelkomponenten be
stimmt und unbekannte organische Substanzen
identifiziert.
Die Kohlenwasserstoff-Konzentration in der
Deutschen Bucht liegt zwischen 0,2 und 4 pg/l
und ist damit im gleichen Bereich wie in den ver
gangenen Jahren. Aufgrund der hohen Variabi
lität ist z. Z. eine Trendaussage nicht möglich.
Der Grund dafür liegt darin, daß die Kohlenwas
serstoff-Konzentrationen nicht nur durch die Tem
peratur (Abbauprozesse), sondern auch durch
den Süßwasseranteil (Eintrag vom Land) und
den Schwebstoffgehalt (hohe Anreicherung der
Kohlenwasserstoffe) der Wasserproben beein
flußt wird.
Die Werte steigen in den Ästuaren der süd
lichen Nordsee sehr stark an und liegen zwi
schen 5 und 104 p/l (Abb. 8). Diese hohen Werte
sind sowohl auf die höhere Belastung des Fluß
wassers als auch auf die hohen Schwebstoffge
halte in den Ästuaren zurückzuführen (Auf den
Stationen mit den größten Süßwasser-Anteilen
wurden die Beprobungen jeweils über ein bis
zwei Tidephasen untersucht; in der Abb. 7 sind
jeweils die größten beobachteten Werte darge
stellt).
Die Kohlenwasserstoffkonzentration in der
Ostsee liegt zwischen 0,6 und 2 pg/l. Die Werte
befinden sich im gleichen Konzentratonsbereich
wie in den vergangenen Jahren.
31