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Full text: Jahresbericht 1994

Überwachung auf organische Schadstoffe 
■ Erdöl-Kohlenwasserstoffe 
Zur Routineüberwachung fanden im Juni, 
September und November jeweils einwöchige 
Fahrten in die Deutsche Bucht statt, wobei das 
im TUVAS/OPTINOM-Programm benutzte Sta 
tionsnetz beprobt wurde. Auf diese Weise wurde 
die dort begonnene Zeitreihe fortgeführt. 
Außerdem wurde jeweils eine Fahrt in einige 
Ästuare der südlichen Nordsee durchgeführt, um 
die Einträge durch Elbe, Weser, Ems, Rhein und 
Themse genauer zu untersuchen. Die hierbei ge 
wonnenen Proben werden nicht nur auf Kohlen 
wasserstoffe, sondern auch auf andere (be 
kannte und unbekannte) organische Schadstoffe 
untersucht werden („target-“ bzw. „non target 
screening“) (Abb. 7). 
Im August/September wurde eine ein 
wöchige Fahrt in die westliche Ostsee durch 
geführt, um die Routineüberwachung fortzufüh 
ren, die im Rahmen des Baltic-Monitoring-Pro- 
gramms seit 1983 erfolgt. 
Zur Untersuchung der chronischen Bela 
stung des Meerwassers durch gelöste, disper 
gierte und an Schwebstoffen adsorbierte Kohlen 
wasserstoffe werden die folgenden Methoden 
verwendet: 
Die Bestimmung der „Gesamtkohlenwas 
serstoff-Konzentration“ (THC, relative Werte, be 
zogen auf Ekofisk-Rohöl) erfolgt nach der Fluo 
reszenzmethode (IGOSS-Verfahren) und dient 
Überwachung 
als Screeningverfahren. Kontinuierliche in-situ 
Fluoreszenz- und Trübungsmessungen während 
der Fahrten dienen als Begleitparameter. In aus 
gewählten Proben werden mittels Gaschromato- 
graphle-Massenspektroskopie-Kopplung (GC-MS) 
ca. 60 Kohlenwasserstoff-Einzelkomponenten be 
stimmt und unbekannte organische Substanzen 
identifiziert. 
Die Kohlenwasserstoff-Konzentration in der 
Deutschen Bucht liegt zwischen 0,2 und 4 pg/l 
und ist damit im gleichen Bereich wie in den ver 
gangenen Jahren. Aufgrund der hohen Variabi 
lität ist z. Z. eine Trendaussage nicht möglich. 
Der Grund dafür liegt darin, daß die Kohlenwas 
serstoff-Konzentrationen nicht nur durch die Tem 
peratur (Abbauprozesse), sondern auch durch 
den Süßwasseranteil (Eintrag vom Land) und 
den Schwebstoffgehalt (hohe Anreicherung der 
Kohlenwasserstoffe) der Wasserproben beein 
flußt wird. 
Die Werte steigen in den Ästuaren der süd 
lichen Nordsee sehr stark an und liegen zwi 
schen 5 und 104 p/l (Abb. 8). Diese hohen Werte 
sind sowohl auf die höhere Belastung des Fluß 
wassers als auch auf die hohen Schwebstoffge 
halte in den Ästuaren zurückzuführen (Auf den 
Stationen mit den größten Süßwasser-Anteilen 
wurden die Beprobungen jeweils über ein bis 
zwei Tidephasen untersucht; in der Abb. 7 sind 
jeweils die größten beobachteten Werte darge 
stellt). 
Die Kohlenwasserstoffkonzentration in der 
Ostsee liegt zwischen 0,6 und 2 pg/l. Die Werte 
befinden sich im gleichen Konzentratonsbereich 
wie in den vergangenen Jahren. 
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