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Full text: Jahresbericht 1994

sich im Laufe der Zeit ändert. Die Sedimente 
werden regelmäßig auf ihren Gehalt an Quecksil 
ber, Cadmium, Blei, Kupfer, Zink, Chrom, Nickel, 
Vanadium, Arsen und Silber untersucht. Zu Ver 
gleichszwecken und zur Beurteilung der gewon 
nenen Daten werden Eisen, Mangan, Aluminium, 
Lithium, Titan, organischer Kohlenstoff, Stick 
stoff, Phosphor und der Gehalt an Karbonaten 
bestimmt. 
Das BSH beteiligte sich an der „HELCOM- 
ICES Sediment Baseline Study“ für die Ostsee. 
Ziel dieser Studie ist, eine verläßliche Basis für 
künftige Trenduntersuchungen an Ostsee-Sedi 
menten zu schaffen. Sie wurde notwendig, weil 
ein Vergleich bisheriger, von verschiedenen 
Gruppen ausgeführten, Sedimentuntersuchun 
gen zeigte, daß unterschiedliche Methoden so 
wohl für die Probennahme als auch für die Analy 
sen eingesetzt wurden. Die Ergebnisse ver 
schiedener Gruppen können daher nicht zur Be 
schreibung eines Gesamtbildes zusammenge 
faßt werden. Die Baseline Study wird als ge 
meinsames Unternehmen aller Ostsee-Anrainer 
ausgeführt. Die Probennahme erfolgte im Juni/ 
Juli 1993 mit dem finnischen Forschungsschiff 
Aranda und deckte die 25 wichtigsten Sedimen 
tationsbecken der Ostsee ab. Mit einem Niemi- 
stö-Corer wurden kurze (25 bis 50 cm) Sedi 
mentkerne gezogen. Das BSH erhielt die Kerne 
aus der zentralen, südlichen und westlichen Ost 
see zur Analyse auf Schwer- und andere Spuren 
metalle. Die Schwermetallanalytik der übrigen 
Kerne erfolgt im Institut für Meereskunde Hel 
Überwachung 
sinki. Zur Sicherung der Vergleichbarkeit wurden 
die Methoden abgestimmt und gemeinsames 
Referenzmaterial benutzt. 
Die analytischen Arbeiten werden 1995 ab 
geschlossen. 
Die bisher vorliegenden Ergebnisse der Se 
diment Baseline Study lassen aber bereits einige 
Schlüsse zu: In den zentralen Becken der Ostsee 
ist der Schwermetallgehalt der Sedimente eher 
durch die hydrochemischen Verhältnisse im Bo 
denwasser als durch anthropogene Einträge be 
stimmt. Verschwindet der Sauerstoff im Boden 
wasser und tritt Schwefelwasserstoff auf, so 
werden die Elemente (in der Reihenfolge der An 
reicherungsfaktoren) Cadmium, Quecksilber, Sil 
ber, Zink, Kupfer, Arsen, Blei, Nickel, Kobalt und 
Eisen im Sediment angereichert. Die Anreiche 
rung erfolgt über die Fällung von Sulfiden oder 
über Mitfällung mit Sulfiden. Dieser Umstand war 
bereits bekannt, ist bisher aber nicht mit ver 
gleichbarer Auflösung untersucht worden. Die 
Abb. 6 zeigt als Beispiel die Cadmiumprofile in je 
einem Kern aus dem zentralen und dem west 
lichen Gotland Tief. 
Zweifellos wird der Wert der „Ostsee-Sedi 
mente“ als „Verschmutzungsindikator“ hierdurch 
eingeschränkt. Andererseits ist zu erwarten, daß 
eine genauere Auswertung der Kernprofile, ins 
besondere ein Vergleich der Cadmium- und Man- 
ganprofile, Aussagen über das Auftreten von 
Schwefelwasserstoff in vergangenen Zeiten zu 
lassen wird. Entsprechende Hinweise liegen be 
reits vor. 
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