sich im Laufe der Zeit ändert. Die Sedimente
werden regelmäßig auf ihren Gehalt an Quecksil
ber, Cadmium, Blei, Kupfer, Zink, Chrom, Nickel,
Vanadium, Arsen und Silber untersucht. Zu Ver
gleichszwecken und zur Beurteilung der gewon
nenen Daten werden Eisen, Mangan, Aluminium,
Lithium, Titan, organischer Kohlenstoff, Stick
stoff, Phosphor und der Gehalt an Karbonaten
bestimmt.
Das BSH beteiligte sich an der „HELCOM-
ICES Sediment Baseline Study“ für die Ostsee.
Ziel dieser Studie ist, eine verläßliche Basis für
künftige Trenduntersuchungen an Ostsee-Sedi
menten zu schaffen. Sie wurde notwendig, weil
ein Vergleich bisheriger, von verschiedenen
Gruppen ausgeführten, Sedimentuntersuchun
gen zeigte, daß unterschiedliche Methoden so
wohl für die Probennahme als auch für die Analy
sen eingesetzt wurden. Die Ergebnisse ver
schiedener Gruppen können daher nicht zur Be
schreibung eines Gesamtbildes zusammenge
faßt werden. Die Baseline Study wird als ge
meinsames Unternehmen aller Ostsee-Anrainer
ausgeführt. Die Probennahme erfolgte im Juni/
Juli 1993 mit dem finnischen Forschungsschiff
Aranda und deckte die 25 wichtigsten Sedimen
tationsbecken der Ostsee ab. Mit einem Niemi-
stö-Corer wurden kurze (25 bis 50 cm) Sedi
mentkerne gezogen. Das BSH erhielt die Kerne
aus der zentralen, südlichen und westlichen Ost
see zur Analyse auf Schwer- und andere Spuren
metalle. Die Schwermetallanalytik der übrigen
Kerne erfolgt im Institut für Meereskunde Hel
Überwachung
sinki. Zur Sicherung der Vergleichbarkeit wurden
die Methoden abgestimmt und gemeinsames
Referenzmaterial benutzt.
Die analytischen Arbeiten werden 1995 ab
geschlossen.
Die bisher vorliegenden Ergebnisse der Se
diment Baseline Study lassen aber bereits einige
Schlüsse zu: In den zentralen Becken der Ostsee
ist der Schwermetallgehalt der Sedimente eher
durch die hydrochemischen Verhältnisse im Bo
denwasser als durch anthropogene Einträge be
stimmt. Verschwindet der Sauerstoff im Boden
wasser und tritt Schwefelwasserstoff auf, so
werden die Elemente (in der Reihenfolge der An
reicherungsfaktoren) Cadmium, Quecksilber, Sil
ber, Zink, Kupfer, Arsen, Blei, Nickel, Kobalt und
Eisen im Sediment angereichert. Die Anreiche
rung erfolgt über die Fällung von Sulfiden oder
über Mitfällung mit Sulfiden. Dieser Umstand war
bereits bekannt, ist bisher aber nicht mit ver
gleichbarer Auflösung untersucht worden. Die
Abb. 6 zeigt als Beispiel die Cadmiumprofile in je
einem Kern aus dem zentralen und dem west
lichen Gotland Tief.
Zweifellos wird der Wert der „Ostsee-Sedi
mente“ als „Verschmutzungsindikator“ hierdurch
eingeschränkt. Andererseits ist zu erwarten, daß
eine genauere Auswertung der Kernprofile, ins
besondere ein Vergleich der Cadmium- und Man-
ganprofile, Aussagen über das Auftreten von
Schwefelwasserstoff in vergangenen Zeiten zu
lassen wird. Entsprechende Hinweise liegen be
reits vor.
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