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Full text: Jahresbericht 1994

Meereskunde 
Sauerstoffsituation 
In Zusammenarbeit mit der Bundesfor 
schungsanstalt für Fischerei wurde der Sauer 
stoffgehalt in der mittleren und nördlichen Nord 
see sowie in der Deutschen Bucht von Mitte Mai 
bis Mitte Juni gemessen. In der oberen Wasser 
schicht war die Sauerstoffkonzentration durch das 
Planktonwachstum leicht erhöht (105 bis 120 % 
Sättigung), in der unteren Wasserschicht noch 
nahe der Sättigungskonzentration (um 95 %). 
Mitte Juli war die bodennahe Sauerstoffkonzen 
tration in der Deutschen Bucht schon deutlich 
niedriger (60 bis 90 % Sättigung) und nahm bis 
Mitte August weiter ab. Danach begann mit stür 
mischem Wetter der Ausgleich der vertikalen 
Konzentrationsunterschiede. Bereits Ende Au 
gust wurden im größten Teil der Deutschen Bucht 
wieder 90 bis 110 % Sauerstoffsättigung gemes 
sen. 
In der westlichen Ostsee enthielt die boden 
nahe Wasserschicht Ende August an den mei 
sten Stationen nur wenig Sauerstoff; Schwefel 
wasserstoff trat jedoch nicht auf. 
Überwachung auf Schwermetalle: Meerwasser 
Die Programme des BSH zur Überwachung 
des Meerwassers und der in den Wasserproben 
enthaltenen Schwebstoffe auf Schwermetalle 
und andere schädliche Spurenelemente wurden 
in der bisherigen Form weitergeführt. 
Zur Überwachung werden derzeit folgende 
Schwermetalle regelmäßig bestimmt: Quecksil 
ber, Cadmium, Blei, Kupfer, Zink, Nickel, Eisen 
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und Mangan in filtrierten Wasserproben; in den 
dazugehörigen Schwebstoffproben (Filterrück 
ständen) werden Cadmium, Blei, Zink, Kupfer, 
Nickel, Eisen, Mangan, Titan, Vanadium und 
Chrom bestimmt. Als Analysenverfahren werden 
überwiegend die Totalreflexions-Röntgenfluores 
zenzanalyse (TRFA) und die Invers-Voltammetrie 
(ASV) eingesetzt. 
Die Anwendung der in den meisten anderen 
Laboratorien standardmäßig verwendete Atom- 
absorptionsspektrometrie mit Graphitrohr (GFAAS) 
wurde dank der großen Vorteile der TRFA in ihrer 
Bedeutung deutlich eingeschränkt. Die Kalt- 
dampf-Atomabsorptionsspektrometrie (CVAAS) 
für Quecksilber konnte durch eine Diplomarbeit 
erheblich optimiert und in ihrer Nachweisstärke 
und Zuverlässigkeit verbessert werden. Zusätz 
lich wurde die verwandte Kaltdampf-Atomflu- 
oreszenzspektrometrie (CVAFS) eingeführt. Sie 
bringt als neuartiges Detektionssystem eine um 
den Faktor 50 niedrigere Nachweisgrenze für das 
Quecksilber. Auch die dem eigentlichen Nach 
weis vorausgehenden chemischen Trennungs 
und Anreicherungsschritte wurden erheblich ver 
bessert und weitgehend automatisiert. Es ist da 
mit jetzt möglich, auch die extrem niedrigen, im 
offenen Ozean und in der Tiefsee auftretenden 
Quecksilberspuren zuverlässig zu bestimmen; 
außerdem ist die getrennte Messung von einzel 
nen Quecksilberspezies möglich geworden. 
Die schrittweise Aufnahme weiterer Schwer 
metalle in den Simultan-Bestimmungsgang der 
TRFA wurde fortgesetzt. Als Beispiel werden hier 
Bestimmungen von Uran und Vanadium auf ei 
nem Schnitt von der Elbmündung bis in die of 
fene Nordsee dargestellt. Abb. 3 zeigt die Kon-
	        
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