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Full text: Jahresbericht 1994

Meereskunde 
MEERESKUNDE 
Die Schwerpunkte der meereskundlichen 
Arbeiten lagen auch 1994 in der Wahrnehmung 
der gesetzlich vorgeschriebenen nautisch-hydro 
graphischen Dienste sowie der Aufgaben zum 
Schutz der Meeresumwelt. Die Methoden für Ge 
zeitenvorausberechnungen, Wasserstands- und 
Sturmflutvorhersagedienst, Eis- und Seegangs 
vorhersagedienst wurden weiter verbessert. 
Die Grundkonzepte zur Neustrukturierung 
der von deutschen Institutionen durchgeführten 
Überwachung in Nord- und Ostsee wurden weiter 
vorangetrieben. 
Mit der Bearbeitung der im Rahmen der ge 
setzlichen Aufgaben gewonnenen ozeanographi- 
schen Datensätze unter klimarelevanten Aspek 
ten wurde begonnen. 
Als Folge des unter Leitung des BSH erstell 
ten Berichtes über die Versenkung von chemi 
schen Kampfstoffen in der Ostsee hat das BSH 
damit begonnen, den im deutschen Bereich lie 
genden Teil des Transportweges von Wolgast 
zum Versenkungsgebiet östlich von Bornholm mit 
magnetischen und hydroakustischen Verfahren 
nach Kampfstoffmunition abzusuchen. 
Überwachung des Meeres 
Die Belastungssituation in Teilbereichen der 
Nord- und Ostsee zeigt deutlich, daß die bisheri 
gen Maßnahmen noch nicht in allen Bereichen zu 
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befriedigenden Ergebnissen geführt haben. Um 
die wissenschaftlichen Grundlagen für wirksame 
Maßnahmen zum Schutz von Nord- und Ost 
see sicherzustellen, sind umfangreiche Überwa 
chungsarbeiten notwendig. Diese Untersuchun 
gen des BSH sind eingebettet in nationale und 
internationale Forschungs- und Überwachungs 
programme und ergeben sich aus dem Gesetz 
über die Aufgaben des Bundes auf dem Gebiet 
der Seeschiffahrt. Nach der 1994 novellierten 
Fassung ist das BSH verpflichtet, „meereskund- 
liche Untersuchungen einschließlich der Über 
wachung der Veränderung der Meeresumwelt“ 
durchzuführen. Nach dem Strahlenschutzvor 
sorgegesetz hat es in Nord- und Ostsee (ein 
schließlich der Küstengewässer) die Radioaktivität 
von Meerwasser, Schwebstoffen und Sediment 
zu untersuchen. Zur Erledigung der Überwa 
chungsaufgaben arbeitet das BSH sehr eng mit 
den Umweltbehörden des Bundes und der Län 
der sowie den Meeresforschungsinstituten an 
den Universitäten zusammen. So nimmt z. B. das 
Institut für Ostseeforschung Warnemünde an der 
Universität Rostock im Auftrag des BSH einen 
bedeutenden Teil der Überwachungsarbeiten in 
der Ostsee wahr. In den Küstengewässern und 
Ästuarien wird die Überwachung mit den Küsten 
ländern gemeinsam im Bund/Länder-Meßpro- 
gramm abgestimmt und ausgeführt. Dieses Pro 
gramm wird zur Zeit für den Nordsee- und Ost 
seebereich neu entwickelt. Zur Unterstützung der 
routinemäßigen Untersuchungen führt das BSH 
eigene Forschungsprojekte durch und beteiligt 
sich auch an den Projekten der Universitäten.
	        
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