Skip to main content

Full text: Die Eisverhältnisse in den Küstengebieten von Mecklenburg-Vorpommern

Die Küste, 56 (1994), 51-65 
53 
2. Eisbeobachtungen an der Küste von Mecklenburg- 
Vorpommern in den Jahren 1946/47 bis 1991/92 
ln der Tabelle 2.1. sind die Eisverhältnisse im Küstenbereich von Mecklenburg-Vorpom 
mern (Beobachtungsperiode 1946/47 bis 1991/92) dargestellt. 
Die Komplexität der für die Eisbildung in verschiedenen Bereichen unserer Küste 
verantwortlichen Faktoren läßt sich kaum vollständig erfassen. Neben den meteorologischen 
Bedingungen sind u.a. folgende Parameter für die Eisbildung maßgebend: 
- die Wassertiefe 
- der Salzgehalt 
- die vertikale Durchmischung 
- die Lage des Bereiches; z. B. ist der Bereich offen oder weitgehend vom Wasscraustausch 
mit der Ostsee ausgeschlossen, ist es ein windgeschütztes oder windoffenes, stark oder 
schwach befahrenes Gebiet usw. 
2.1. Häufigkeit des Eisauftretens 
Normalerweise tritt in den der Küste von Mecklenburg-Vorpommern vorgelagerten 
Seegebieten keine Eisbildung auf, wenn man von geringfügigem Randeis absieht. Nur in 
starken bis extrem starken Wintern (1946/47, 1955/56, 1962/63, 1969/70, 1978/79, 1984/85, 
1985/86, 1986/87) kommt es z. B. in den Gebieten von Arkona und Warnemünde zu sehr 
starkem Eisvorkommen. Die Unterschiede in den Häufigkeitsangaben des Eisauftretens für 
verschiedene Seebereiche sind auf oben genannte Bedingungen für die Eisbildung zurückzu 
führen. Die ungünstigsten Verhältnisse trifft man im Stettiner Haff und auf der Peene sowie 
im Saaler Bodden. Im Bereich von Althagen wird z. B. jedes Jahr Eisbildung beobachtet. 
2.2. Anzahl der Tage mit Eis 
Bezieht man sich auf alle Beobachtungsjahre, ergeben sich im Mittel für das Seegebiet 11 
bis 28 Tage mit Eis, die Boddengewässer weisen bis zu 75 Eistage auf. Bei Betrachtung nur der 
Winter, in denen Eisbildung erfolgte, ist im Seegebiet durchschnittlich mit 26 bis 38 Eistagen 
zu rechnen. Dabei variiert die Anzahl der Tage mit Eis von Winter zu Winter erheblich, z. B. 
im Seegebiet von Arkona von 1 Tag (1948/49) bis 104 Tage (1946/47). 
In den Boddengewässern ist die Wahrscheinlichkeit des Eisauftretens relativ hoch, und 
die mittlere Anzahl der Tage mit Eis in Wintern mit Eisbildung unterscheidet sich unwesent 
lich von den oben genannten Angaben (siehe auch Tab. 2.1.). 
2.3. Beginn des Eisauftretens 
Die im weiteren genannten Mittelwerte des Beginns und des Endes des Eisauftretens 
beziehen sich ausschließlich auf die Winter mit Eis. 
Das erste Eis bildet sich in den Bodden normalerweise in der zweiten Dezemberdekadc 
und erfaßt die Seehäfen Stralsund, Rostock, Warnemünde und Wismar in der ersten Januarde 
kade. Im sichtbaren Seegebiet sowie im Hafen Saßnitz gefriert das Wasser erst in der zweiten 
bzw. in der dritten Januardekade.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.