ERLÄUTERUNGEN ZU DEN MESSUNGEN UND DEN DATEN
Die Messungen des Meßnetzes in Nord- und Ostsee werden stündlich automatisch
durchgeführt (Ausnahme FP "Nordsee") und von einem angeschlossenen Sender über den
Satelliten METEOSAT an das BSH übermittelt. Hier werden sie kontrolliert und gespeichert
sowie für eine abschließende Bearbeitung bereitgestellt. Veröffentlicht werden in diesem Heft
die qualitätsgeprüften und bereinigten Temperatur- und Salzgehaltsdaten (Salzgehalt als
berechnete Größe aus Druck, Temperatur und Leitfähigkeit nach Fofonoff und Millard
(1983), Unesco Technical Papers in Marine Science, 44) in Form von graphischen
Darstellungen der Stundenwerte sowie in Tabellenform als Tagesmittelwerte.
Die Datengenauigkeit der automatischen Registrierungen werden durch regelmäßige, ungefähr
zweimonatliche Vergleichsmessungen überprüft und im Bedarfsfall entsprechende
Korrekturen an den Meßwerten angebracht. Der zu erwartende absolute Fehler liegt für die
Temperatur in der Größenordnung von 0,1 K und für den Salzgehalt in der Größenordnung
von 0,1. Eine Fehlerangabe für die Messungen des 13-m-Niveaus von LT "Kiel" ist nicht
möglich, da sich diese Sensoren direkt am Meeresboden und ca. 80 m vom Turm entfernt
befinden.
Einige Meßniveaus der quasi-kontinuierlichen Registrierungen der automatischen Stationen
zeigen erhebliche Streuungen bzw. einzelne deutlich herausragende Signale. Beide
Erscheinungen sind auf den Einfluß meteorologischer Vorgänge auf die Temperaturschichtung
im Meer bzw. meteorologisch angeregter Advektion zurückzuführen oder aber durch
strömungsbedingte Auslenkungen der Meßketten verursacht. Durch diese Auslenkungen
ergeben sich z.T. erhebliche Abweichungen vor allem der tiefer positionierten Sensoren von
der Solltiefe. Wasserstandsschwankungen an den Positionen LT "Kiel" und FP "Nordsee"
sind nicht berücksichtigt.
Lücken in der Datenregistrierung sind nicht nur durch technische Defekte an den
Meßanlagen, sondern auch durch Bewuchs der Leitfähigkeitszellen oder Störungen bei der
Satellitenübertragung bedingt sowie durch äußere mechanische Beschädigungen der Sensoren
oder Kabelverbindungen. Vertreiben von der Sollposition oder Austausch der UFS können
ebenfalls Datenausfälle zur Folge haben. Verschiedentlich mußten als unkorrigierbar erkannte
Datenintervalle völlig entfernt werden. Als besonders problematisch erweisen sich
schleichende Abweichungen in den Meßwerten, die nicht immer sicher feststellbar und korri
gierbar sind. Es verbleibt somit auch nach der Datenkorrektur eine über die Fehlerangabe
hinausreichende Restunsicherheit. Bedingt durch einen Kabeldefekt hat sich ab 21.11.1991
im Temperaturniveau 3 m bei UFS Elbe ein Registrierfehler eingeschlichen, der erst im
Verlauf des folgenden Jahres identifiziert werden konnte. Diese Daten sollten deshalb für eine
Analyse nicht verwendet werden.
Die meteorologischen Meßeinrichtungen werden vom SWA betrieben. Die unter ozeanogra-
phischen Gesichtspunkten ausgewählten meteorologischen Parameter Windrichtung und
Windgeschwindigkeit sowie Lufttemperatur werden vom SWA bearbeitet und in der vorlie
genden Endform als Tabellen zur Verfügung gestellt. Sie stellen eine nützliche Zusatzinfor
mation für die Beurteilung der ozeanographischen Daten dar.