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Arbeiten in fremden Gewässern interessiert sind. Dies trat zwar zuerst ein,
wurde aber in den letzten Jahren im Rahmen der Global Change Forschung
aufgehoben.
Ich forderte daher:
a) Verstärkte Zusammenarbeit in internationalen Gremien. Auch wenn sich die
damit verknüpfte Hoffnung auf Erleichterungen bei den Genehmigungsver
fahren kaum bewahrheitet hat, wurde die europäische Zusammenarbeit und
die Arbeiten unter HELCOM zu Säulen der deutschen Forschung - auch
nach der Wiedervereinigung.
b) Bilaterale (und multilaterale) Absprachen über Forschungsvorhaben beson
ders mit Schwellenländern. Hier ist einiges, aber nicht genug geschehen.
c) Personal- und Datenaustausch (als vertrauensbildende Maßnahmen). Dies
funktioniert recht gut.
d) Uneigennützige wissenschaftliche Entwicklungshilfe für arme Küstenländer
zur Erschließung ihrer Gewässer für eigene wirtschaftliche Nutzung. Diese
Aktivitäten, durch die eine Basis für eventuelle künftige Kooperationen ge
schaffen werden sollen, sind nur selten mit dem notwendigen langen Atem
durchgeführt worden.
Internationale Zusammenarbeit
In den letzten Jahren haben wir versucht, die internationale Zusammenarbeit auf
eine neue Basis zu stellen, die auf dem Prinzip der Partnerschaft aufbaut und
unser gutes Potential an Forschungsschiffen als Vehikel für gemeinsame
Expeditionen nutzt.
Es begann in der Polarforschung mit der European Polarstern Study EPOS
1988/89 ins Weddellmeer - ein Unternehmen, an dem 130 Wissenschaftler aus
11 Ländern teilnahmen - und das die europäische marine Polarforschung eng
zusammenführte. Im Rahmen der Ostöffnung wiederholten wir EPOS 1991 im
Barentsmeer - nun unter Beteiligung russischer und polnischer Wissenschaftler.
Unser Wunsch, auch auf dem russischen Schelf zu arbeiten, wurde uns aber
1991 noch verwehrt. Erst 1993 fand gemeinsam mit einem russischen For