Skip to main content

Full text: Das UN-Seerechtsübereinkommen tritt in Kraft (BSH-Berichte, Nr. 4)

27 
SRÜ stattfinden werde, nicht mehr zutreffend war. Nach einem Bericht einer 
Expertengruppe der VK soll Tiefseebergbau bis zum Jahre 2010 nicht wirt 
schaftlich möglich sein. Aber auch danach ist es noch ungewiß, wann er 
wirtschaftlich möglich wird. Damit war die unmittelbare Notwendigkeit für eine 
Regelung des Tiefseebergbaus entfallen und die Aussicht für eine Teilhabe 
an den Ergebnissen des Tiefseebergbaus in eine fernere Zukunft entrückt. 
- Bei den Verhandlungen über die Lösung der Überlappungskonflikte bei den 
Tiefseebergbaufeldern der Pionierinvestoren (F, Jap, SU) und der potentiellen 
Antragsteller (B, Can, It, NL, GB, US und D) zeigte SU unerwartete Flexibili 
tät, indem sie auch Verhandlungen mit den Nichtzeichnern zustimmte und ein 
einvernehmliches Ergebnis ermöglichte. Zwischen diesen Staaten entwickelte 
sich auch eine gewisse sachliche Zusammenarbeit im Rahmen der 
"erweiterten Mitternachtsgruppe". Diese Verhandlungen führten auch dazu, 
daß die VK im Interesse von angemessenen Lösungen von den Vorschriften 
der Resolution II über die Sicherung der Interessen der Pionierinvestoren 
abwich. 
- In der 2. Hälfte der achtziger Jahre änderte die SU ihre Sachposition zu den 
Problembereichen des Tiefseebergbauteils. Während der 3. VN-Seerechts- 
konferenz und in den Anfangsjahren der VK hatte die SU die Sachpositionen 
der EL unterstützt. Als registrierter Pionierinvestor bezog sie eine Position, 
die der der westlichen Tiefseebergbaustaaten entsprach oder zum Teil noch 
darüber hinausging. Diese Entwicklungen veränderten die Lage entschei 
dend. Vor diesem Hintergrund ist die Erklärung des Sprechers der G 77 vom 
1.9.89 zu sehen, daß die G 77 bereit sei im Rahmen der VK mit allen Interes 
senten, seien sie Zeichner oder Nichtzeichner des SRÜ, seien sie in der VK 
vertreten oder nicht, alle Fragen hinsichtlich des SRÜ zu diskutieren, um die 
Universalität des SRÜ zu sichern. 
Diese Erklärung hatte keinen direkten Einfluß auf die, weiteren Arbeiten der VK. 
In den Kernfragen blieben die Positionen weiterhin konträr. Annäherungen 
waren nicht zu verzeichnen. Dies und die zunehmende Erosion bei der Beteili 
gung an den Arbeiten der VK veranlaßte den Vorsitzenden, Botschafter Jesus 
von Kap Verde, seit 1991 auf ein Ende der Verhandlungen zu drängen. Er hat 
sich damit gegen den Widerstand von EL durchgesetzt. Während der Frühjahrs 
tagung 1993 der VK wurden die vorläufigen Schlußberichte des Plenums und 
der 4 Sonderkommissionen verabschiedet. Sie vermitteln ein klares Bild der 
erreichten Ergebnisse und der fortbestehenden Divergenzen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.