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2. Durch das offene Gefäß können leichtflüchtige Verbindungen entwei
chen. Verlustgefahr.
3. Die Lampe muß nach jeder Bestrahlung gründlich gereinigt werden,
um Verschleppungen zu vermeiden. Zweite Kontaminationsquelle.
4. Hohe thermische Belastung der Probe durch Wärmeleitung und Wär
meübertragung durch Konvektion. Vergrößerte Verlustgefahr.
5. Es kann nur eine Probe je Tauchlampe pro Zeiteinheit bestrahlt wer
den. Niedrige Effizienz.
Die aufgeführten Nachteile der l. Anordnung sind zugleich die Vorteile
der indirekten Bestrahlung:
1. Die Gefäße können verschlossen werden.
2. Die Tauchlampe hat keinen Kontakt mit der Probe. Die zwangsläufig
eingesetzten Quarzflaschen lassen sich relativ einfach reinigen. Die
Probe kommt nur mit ihnen in Berührung. Die Gefahr der Kontamination
durch Verschleppung ist somit deutlich geringer.
3. Geringere thermische Belastung, weil:
a) Die Wärme nur durch Wärmestrahlung übertragen werden kann, und
b) die Wärmestrahlung durch den Einsatz von Kühlrohren stark reduziert
wird.
Dies bedeutet eine deutlich kleinere Gefahr des Verlustes durch Verdam
pfung leichtflüchtiger Verbindungen.
4. Hohe Effizienz durch Bestrahlung mehrerer Proben gleichzeitig (Mehr
fachbestrahlung).
Aber auch die indirekte Bestrahlung hat Nachteile:
1. In den geschlossenen Bestrahlungsgefäßen können während der Be
strahlung durch Temperaturerhöhung der Probe sehr hohe Dampfdrücke
entstehen, denen das Quarzglas nicht standhalten kann. Es muß für aus
reichende Kühlung gesorgt werden (s.a. Kap. 6.2.3).
2. Die höhere Effizienz geht zu Lasten einer höhen Effektivität. Es ist mit
längeren Bestrahlungszeiten zu rechnen, die erst durch Gegenrechnung
der größeren Probenzahl zu relativ kürzeren Bestrahlungszeiten und da
mit zu einer gleich guten oder verbesserten Effektivität führen.
Das Problem der Aufkonzentrierung durch Flüssigkeitsverlust, das bei der
1. Anordnung mit Sicherheit größer ist, läßt sich durch Differenzwägung
vor und nach der Bestrahlung einfach lösen.