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Schelf und Tiefsee beschränkt zu sein. Dies ist ein Phänomen
aller Ostrandströmungen von niedrigen bis in hohe Breiten.
Unsere Daten geben keinen Hinweis über die horizontale Ausdeh
nung der Strömung am Hang, seewärts vom Schelf. Nach den bishe
rigen Ergebnissen im mauretanischen Auftriebsgebiet kann eine
Breite von etwa 100 km erwartet werden.
Das Seegebiet um Cap S. Vincent ist zweifellos ein potentielles
"Wirbelerzeugungsgebiet", wo nach unserer Einschätzung auch
quasi-stationäre Wirbel zu erwarten sind. Dies wird nicht stän
dig der Fall sein und hängt u.a. vom "Jahresgang" im System der
Randströmungen unter dem Einfluß großmaßstäbiger Anregungsmecha
nismen ab. Gelegentlich dürften sich dort entstandene Wirbel vom
Entstehungsort ablösen und verdriften.
Die vorgelegten Abschätzungen der geostrophischen Nettotrans
porte entlang der hydrographischen Schnitte auf 40°N und 32°N,
entlang 20°W und 8,5°W legen nahe, daß Unregelmäßigkeiten in der
Massenbilanz des Untersuchungsgebietes vorrangig auf Variationen
im Meridionaltransport zurückgehen.
Die Anordnung der geostrophischen Meridionalstrombänder läßt auf
den Zonalschnitten einheitlich eine zonale "Wellenlänge" von
etwa 120-200 km erkennen. Da vergleichbare Muster bei der Aus
wertung entlang der Meridionalschnitte auftreten, schließen wir
"Abtastfehler", bei gewählten Stationsabständen zwischen 10km
über dem Schelf und 40km westlich des Kontinentalabhangs und
einem mittleren Rossbyradius von 20-30 km, nicht aus. Für eine
Verletzung des "Abtasttheorems" spricht, daß die zonalen "Wel
lenlängen", gemeinsam mit dem breitenabhängigen Deformations
radius, mit geringer werdender geographischer Breite anwachsen.
Auf der Verankerungsposition P3 (nördlich 40°N) sind die für
eine Breite von 20 km abgeschätzten Transporte über die Einzel
schichten etwa gleich groß. Über die gesamte Wassersäule ist der
Nettotransport in meridionaler Richtung etwa um den Faktor 9
stärker als der in zonaler Richtung .
-Auf allen drei Positionen (LOI, P3, WH) am Kontinentalabhang