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6. Zusammenfassung und Schlußfolgerungen
Im Rahmen des Vorhabens wurde das Strom- und Massenfeld in
den WOCE-Gebieten AR6 und AR16 zwischen 40°N - 32°N und 20°W -
8,5°W vermessen. Auf 5 Expeditionen mit "Heincke" und "A.v.Hum
boldt" wurden die CTD-Messungen vorrangig in der 2000 m- Deck
schicht durchgeführt. Entlang des ibero- marokkanischen Kon
tinentalabhanges waren Strömungsmesser verankert.
Die Genauigkeit der eingesetzten Druck-, Temperatur- und Leitfä
higkeitssensoren läßt Fehler von ± 3 cm/s in den geostrophischen
Geschwindigkeiten zu. Als "Nullschicht" der Dynamischen Methode
wurde für alle Transportabschätzungen die von FIEKAS et al. (19-
92) vorgeschlagene Anpassung in Abhängigkeit von der Breite und
Länge verwendet. Im Bereich der Schelfkante und über dem Schelf
wurde eine "Minimum-Methode" angewendet. Die Länge der vertika
len CTD-Profile ist so gekürzt worden, daß die Hauptdichtesprun
gschicht mit der Profilmitte zusammenfällt. Dadurch werden die
vertikal integrierten Transporte zwischen benachbarten Stationen
minimiert, d.h. die Beträge oberhalb werden durch die Trans
portanteile unterhalb der Hauptsprungschicht kompensiert.
Entlang des iberischen Kontinentalabhangs, vom Golf von
Cadiz über Cap S. Vincent bis zum Cap Finisterre (bei ca. 43°
N), existiert in der Tiefe eine polwärts setzende Randströmung.
Strömungsmessungen am iberischen Kontinentalrand zeigen, daß die
polwärts gerichtete Randströmung dort nicht auf die Tiefen
schicht des Mittelmeerausstroms (MW) in 500 - 1200 m Tiefe be
schränkt ist, sondern sich über einen weit größeren Tiefenbe
reich (bis unterhalb 3000 m Tiefe) ausdehnt (Meincke et al.,
1975; Swallow et al., 1977; Arhan et al., 1991). Der MW ist
demnach eingebettet in eine allgemeine polwärts setzende Strö
mung, die möglicherweise mit der von Reid (1994) postulierten
zyklonalen Tiefenströmung im östlichen Tiefseebecken zusammen-
hängt.
Während der Unterstrom am iberischen Schelfrand aus der Litera
tur hinreichend bekannt ist, lagen von Marokko hierzu bisher
keine Messungen vor. Zwar ergab sich bereits aus früheren Unter
suchungen (Le Floch, 1973; Fiüza et al., 1982; Mittelstaedt,
1989), daß sich der vor Nordwestafrika bis 26° N beobachtete