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wie der Ostransport (2,3 Sv) durch den Meridionalschnitt entlang
20 °W (EBC2mw) .
Während EBC2 war es so, daß der nach Süden gerichtete Transport,
entsprechend der großräumigen Struktur der Nordatlantischen
Rezirkulation, mit abnehmender geographischer Breite zunahm.
Entgegengesetzte Bedingungen wurden während EBC5 angetroffen.
Bis 14°W wurde ein Nordstrom errechnet, der sich von 7,4 Sv bei
32°N auf 0,6 Sv in 40°N verringerte. Der Westtransport quer zum
Golf von Cadiz (EBC5me) war im Vergleich zum Schnitt EBC2me ent
lang 8.5°W mit 1,1 Sv etwa um den Faktor 2 geringer. Wegen
topographischer Aufragungen ist die Transportabschätzung für den
Schnitt (EBC5mw) fraglich. Aus den bisherigen Abschätzungen
erscheint ein Osttransport um etwa 1 Sv plausibel. In die Box
von EBC5 kann damit ein Eintrag von etwa 9,5 Sv erwartet werden.
Demgegenüber steht ein Verlust von 0,6 Sv (EBC5zn). Es verbleibt
ein Nettoeintrag von annähernd 9 Sv.
Wird angenommen, daß sich der Osttransport von 20°W nach 14°W
etwa um die Hälfte verringert, dann resultiert für die "ver
kleinerte Box" im EBC2-Programm ein Eintrag von 3.3 Sv und ein
Verlust von 2,5 Sv, d.h. ein verbleibender Gewinn von ungefähr
0,8 Sv.
Die vorgelegten groben Schätzungen legen zumindestens nahe, daß
Unregelmäßigkeiten in der Massenbilanz des Untersuchungsgebietes
vorrangig auf Variationen im Meridionaltransport zurückgehen.
Allerdings sind im Bereich des Mittelmeeraustromes nach den
Tansportabschätzungen durch die Schnitte EBC2me (September 1991)
und EBC5me (September 1992) auch zwischenjährliche
Transportschwankungen um den Faktor 2 möglich.
4.1.3. Stromfeldstrukturen
Die Muster der geostrophischen Meridionalströmung entlang der
nördlichen Berandung der EBC2-Box sind in Abb.4.3a dargestellt.
Abgesehen von einer intensiven Nordströmung mit Kerngeschwin
digkeiten bis zu 34 cm/s bis zu Tiefen von 500m (50 Bar),
intensivieren sich die Strombänder in Richtung des offenen
Nordatlantiks. Die Abbildung vermittelt den Eindruck einer