Aufgaben und wissenschaftlicher Hintergrund
Die Nordsee ist ein relativ flaches Schelfmeer dessen physikalische Zustand — primär
charakterisiert durch Salzgehalt und Temperatur — in weiten Teilen durch den Austausch von
Wassermassen mit dem Atlantik über ihren nördlichen offenen Rand bestimmt wird. Die
südwestliche Nordsee ist durch den flachen Englischen Kanal und durch die enge Straße
von Dover mit dem Atlantik verbunden. Der Einfluss über den Kanal ist, bezogen auf die
gesamte Nordsee, zwar deutlich geringer, aber wesentlich für die flache südliche Nordsee.
Die Ostsee ist über das Skagerrak und Kattegat sowie über den Großen und den Kleinen
Belt und den Sund mit der Nordsee verbunden. Der Baltische Ausstrom mit seinen geringen
Salzgehalten prägt deutlich die ozeanographischen Verhältnisse über der Norwegischen
Rinne. Weitere Faktoren sind u.a. die kontinentalen Süßwasserabflüsse, der
Wärmeaustausch mit der Atmosphäre (Globalstrahlung) und das Verhältnis von
Niederschlag und Verdunstung.
Precipitation, Evaporation,
Heat Exchange with Atmosphere
Solar Radiation, Wind Forcing etc.
F Akt
"ar Run-off
=xchange with Baltic Ses
1
Balte Outflow
Pa
Exchange with
MM English Channel
%
ba
Exchange with NE-Atlantio
Norwegian Coastal Current
Fair sie Current etc:
Abb. 1: Einige der wichtigsten Prozesse, die den physikalischen Zustand der Nordsee
beeinflussen.
Fig. 1: Some of the major processes which shape the state of the North Sea.
Alle Faktoren weisen sowohl starke saisonale als auch zwischenjährliche Schwankungen
auf. Durch die saisonale Erwärmung baut sich im Frühjahr eine warme Deckschicht auf, so
dass die Nordsee bis etwa Ende September thermisch geschichtet ist und eine Thermokline
ausbildet. Die Schärfe der Thermokline und die Dicke der Deckschicht können sowohl
regional, als auch von Jahr zu Jahr deutlich variieren. In Gebieten mit Wassertiefen geringer
als 25 — 30 m verhindert die Gezeitenreibung die Schichtung und der Wasserkörper bleibt
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