obwohl die Reinigung noch nicht lange zurückliegt. Die Fahrtteilnehmer rüsten Delphin und CTD auf
neue Systeme um, kalibrieren und erledigen weitere notwendige Arbeiten und stehen weiterhin auf
'standby", um gegebenenfalls auch in der Nacht mit dem Programm fortzusetzen.
5.August 2006
Letztlich brauchen die schweißtreibenden Reinigungsarbeiten der Kühlrippen im Wärmetauscher fast
24 h und wir kommen erst nach 09:00 h zum Aussetzen des Delphins. Obwohl sehr lebhafter
Schiffsverkehr wollen wir versuchen, den Delphin auch über den Englischen Kanal zu schleppen.
Durch den mehrfachen Stromausfall beim Umschalten vom Notdiesel auf die normalen Maschinen
sind einige Störungen in den Geräten zu beseitigen, so ist z.B. die Altimeteranzeige der CTD nicht
mehr funktionsfähig, auch braucht die Datenübertragung vom CTD zum Bordgerät einige "Arbeit".
Die Fahrt vor der belgischen Küste und über den Englischen Kanal verläuft ohne Probleme bei
erstaunlich wenig Schiffsverkehr, aber z.T. richtigen Dreckschleudern, deren Abgasfahne meilenweit
über den gesamten Horizont sichtbar ist. Über der Kimm sind "gelbe" Abgasschwaden ein deutliches
Zeichen für den insgesamt starken Verkehr und die schlechte Qualität der Brennstoffe
6.August 2006
In der Nacht gewinnen wir an Zeit, so dass die Station 15 etwa 2 h früher erreicht wird und der
Probeeinsatz des großen Delphin mit der BIOSENS-Modul mitten in der Nacht erfolgen kann. Der
normale Delphin wird gegen den großen Delphin ausgetauscht und das Gerät erst einmal ohne
Elektronik bis zur Tiefe von etwa 10 m eingesetzt. Durch den unförmigen Anbau ist der Delphin kaum
zu stabilisieren und macht Schwingungen mit 3 m Amplitude, da die Steuerflossen nicht laminar,
sondern turbulent angeströmt werden. Der Delphin wird zurückgetauscht; die Messfahrt wird
fortgesetzt. Wir fahren durch die Indifatigable Bänke mit vielen Förderplattformen. Der große Delphin
wird vormittags ausgebaut und die BIOSENS-Bombe auf Dichtigkeit überprüft. Es ist Wasser
eingedrungen; auf welchem Wege bleibt unklar. Es wird beschlossen, die Rückseiten der Bombe
strömungsgünstig zu verkleiden und in der Woche einen erneuten Tauchtest vorzunehmen. Bereits in
der Nacht hat sich das Wetter beruhigt und wir laufen mit akzeptabler Geschwindigkeit.
Mit Annäherung an den "cold pool" zeigt sich zunehmend ein kräftiges Chlorophyllmaximum in etwa
12 m Tiefe — korreliert mit dem Temperaturgradienten — und einem relativen Sauerstoffmaximum, das
auf starke Primärproduktion deutet. Sinnvoll wären jetzt auch Vertikalhols um zu sehen, ob
Copepoden oder andere Zooplankter das Phytoplankton fressen. Gäbe es noch Heringsschwärme,
könnte die vertikale Vermischung am Rande des "cold pool” die damit verstärkte Primärproduktion
und das Grazing durch Zooplankton die früher beobachtete Ansammlung von Schwärmen vor
Flamborough Head im Sommer erklären. Stichproben aus den Schöpfern zeigen im Mikroskop mehr
Zooplankton im Vergleich zum Phytoplankton. Sinnvoll — auch ohne großen Aufwand — wäre die
Beteiligung eines speziell geschulten Technikers — um alle Proben mikroskopisch auf das