Fahrtverlauf:
02.August 2006
Ablegen am Kirchenpauerkai 09:00 h; ein NDR-Fernsehteam erscheint 5 min vor Ablegen. Die
Gangway ist aber bereits eingezogen, so dass es nur ein kurzes Statement beim Ablegen und ein paar
Bilder gibt.
Die eingespielten Arbeitsgruppen richten die Labore ein und machen die Instrumente einsatzfähig.
Gegen 11:10 h wird kurz für eine Pützprobe vor Stade aufgestoppt.
Maschine fährt nur mit 75 % Leistung, da wegen hoher Wassertemperaturen zu geringe Kühlleistung.
Diverse Anrufe von ÖA wegen Presseinformationen und Versuche, SPIEGEL bzw. NDR zu erreichen.
Gegen 14:00 h klappt es dann sowohl mit einem Telefoninterview des NDR, als auch einem längeren
Interview mit Spiegel-Prisma.
Um 15.00 h erste Besprechung aller Eingeschifften über Arbeitsplanung und Einteilung der Wachen,
sofern möglich.
Fahren Elbe abwärts mit Pützproben. Alle Arbeitsgruppen installieren Geräte und bereiten
Stationsarbeit vor. Kapitän spricht mit FL wegen Problemen mit der Motorenkühlung, die nur 80 %
Leistung bei 2 Fahrmotoren erlaubt. Beim Aussetzen des Delphins gibt es Probleme mit der Winde;
der Draht muss per Hand wieder in Lagen sortiert werden. Zeitverlust.
3.August 2006
Delphin läuft in der Nacht ohne weitere Störungen. Bei Wachwechsel 04:00 h tritt erste schwache
Schichtung in T und S, aber auch gelösten Sauerstoff und Chlorophyll auf, die sich im Lauf des
Morgens verstärkt und auf AT’s von 3 —4 °C anwächst. Chlorophyll im Sprungschichtbereich mit
ausgeprägtem Maximum. Gegen Mittag brist es schnell auf 8 Bft aus Nord aus, so dass die Fahrt auf 6
Knoten zurückgeht. Die Station 9 wird des halb um 40° nach Osten verlegt, da wir sonst zuviel Zeit
verlieren würden. Nach der Station 9 geht es auf Südkurs und mit achterlichem Seegang laufen wir
wieder "einigermaßen" mit etwa 9 kn. Die Schichtung verschwindet nach Station 9; auf dem Weg
nach Station 10 ist die Wassersäule vertikal homogen.
4. August 2006
Telefonischer Kontakt mit Z43; Klage über das neue Mozilla Mailsystem, das nicht bzw. sehr schlecht
funktioniert. Erst nach 5 Tagen gelingt es dann, ein funktionsfähiges Mailsystem zu installieren.
Auf der Station 11 (vor der Schelde/Rotterdam) soll Entscheidung fallen, ob die Gauss vor Anker geht
um die Probleme an der Maschinenkühlung zu beheben. Ich favorisiere diese Lösung, um im Fall von
Schlechtwetter (und gegenan) ausreichend Maschinenleistung/Reserven zu haben und nicht zuviel Zeit
zu verlieren. Es wird eine Zeit zwischen 6 und 10 h abgeschätzt. die für die Arbeiten notwendig ist.
Wir gehen gegen 10:15 h vor Anker. Es zeigt sich, dass die Arbeiten eher 20 h in Anspruch nehmen
werden, da der Wärmetauscher mit Seepocken dicht bedeckt sind (Klimaänderungsszenarien?).