problemlos. Anschließend wird die Zentrifuge bis kurz vor Aberdeen betrieben. Die Gauss ist
fest in Aberdeen gegen 08:00 h MESZ am Regency Pier, zentral in der City.
Das Schiff verläßt den Hafen Aberdeen am 13.8.2004 um 12:00 h. Bei auffrischenden
Winden bis 7 Bft aus nördlichen Richtungen verliert das Schiff schnell an Fahrt und die
Stationen verzögern sich. Der Betrieb der Zentrifuge wird wegen des stark rollenden Schiffes
eingestellt. Das Kabel für den Delphin muss wegen Schäden vor dem Stecker neu abgesetzt
werden. Noch in der Nacht beruhigt sich das Wetter, es steht aber noch „alte“ Dünung aus
Nordost, die weiterhin für reduzierte Geschwindigkeit sorgt, so dass sich die Stationen
weiterhin zeitlich nach hinten verschieben.
Bei 57 N , 3 E treten hohe Chlorophyllpeaks an der Sprungschicht auf (>40 m). Zuvor wird
eine Änderung der Chlorophyllverteilung beobachtet - ein „peak“ bleibt in der Sprungschicht,
aber die größeren Mengen des Chlorophylis werden unterhalb der Sprungschicht registriert.
Auffällig sind auch die hohen Temperaturen in der Bodenwasserschicht, die bei 7,7 °C
liegen. Mit Annäherung an die dänische Küste (Station 38 liegt nicht fern vom
amphidromischen Punkt) zeigt das Temperaturprofil die geringe Bodenreibung der Gezeit mit
einem langen kontinuierlichen Gradienten unterhalb der durchmischten Deckschicht bis zum
Boden. Die Chlorophyllverteilung weist zwei Maxima auf, eines in dem oberen Teil des
Gradienten, das Zweite dicht am Boden. Es wird vermutet, dass die bodennahen
Konzentrationen aus bereits absterbenden oder bereits abgestorbenem Plankton bestehen?
Hier wäre die Beteiligung von Spezialisten sinnvoll!
In der Nacht frischt der Wind wieder auf und erreicht am morgen bereits wieder 7 Bft aus
Nordwest, so dass die Fahrt weiterhin etwas reduziert bleibt. In der Norwegischen Rinne
treffen wir am Rand auf ein Band Atlantischen Wassers mit sehr hohen Salzgehalten > 35,4,
die jedoch im zentralen Teil dann auf die „normalen „ Werte um 35,2 zurückgehen. Die Frage
ist, ob wir dieses Wasser auch auf den weiter nördlich gelegenen Schnitten treffen, da es
von Norden in die Norwegische Rinne eindringen müsste?
Der Wind ist noch in der Nacht zurückgegangen; trotzdem haben wir eine saftige Verspätung
eingefahren, so dass zwei Stationen verlegt werden um Zeit ein zu sparen. Die Temperatur
des Bodenwassers in der nördlichen zentralen Nordsee ist relativ hoch, mit Werten zwischen
7,6 und 8,2 °C.
Im Lauf des Tages nimmt der Wind auf nahezu Windstille ab. Das Wasser sieht ölig aus, es
gibt einen Oberflächenfilm. Die Herren Rasmus und Wemheuer bereiten die Ersatz-
Delphinwinde für den Einsatz vor, da diese —- nach Reparatur - noch erprobt werden muss.
Bei diesen Seegangsverhältnissen kommen wir gut voran und holen fast eine Stunde auf, die
wir aber in der Nacht zum 17.August wieder verlieren, da der Wind erneut auf 6 bis 7 Bft
auffrischt, aus nordöstlichen Richtungen, also fast gegenan.