Der atlantische Einfluss, gemessen an dem Vordringen der 35 Isohaline (Abb. 5) war
verglichen mit den Vorjahren deutlich stärker. Diese Aussage gilt sowohl für die nördliche
und zentrale Nordsee als auch für den Einstrom durch den Englischen Kanal.
Am Südrand der Norwegischen Rinne (auf dem Delphin-Schnitt vom 57°N auf auf das 58°N
Breitenparallel) wurden erstmals hohe Salzgehalte des Atlantikwassers mit S >35,4
beobachtet - aber nur dort; im zentralen, tieferen Teil der Norwegischen Rinne entsprachen
die Salzgehalte den langjährigen mittleren Werten von etwa S » 35,2. Auf dem 60°N
Breitenparallel zeigten sich über dem westlichen Hang der Norwegischen Rinne sogar
Salzgehalte über 35,5 — rekordverdächtige Werte.
Der Baltische Ausstrom war ausgeprägt mit S< 27 und relativer Mächtigkeit (10 — 20 m)
oberhalb des atlantischen Wassers.
Die bodennahen Sauerstoffsättigungskonzentrationen (Abb.6) zeigten durchweg gute
Bedingungen an; nur Östlich der Doggerbank wurde an einer CTD-Station der Sättigungswert
von 70 % unterschritten. In den hochauflösenden Delphin-Schnitten zeigte der
Sauerstoffsensor (wegen Drifteffekten mit einer geringeren Genauigkeit) allerdings
kleinräumige Strukturen mit Sättigungswerten ebenfalls zwischen 60 und 70 %.