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Rhede.
Südlich vom Steckclberge ist die Küste rein und man kann sich dieser ohne Gefahr
bis auf 5 Faden Tiefe nähern; jedoch ist es kreuzenden Schiften anzurathen, mehr östlich
sich zu halten, da der, aus der Swine kommende Strom, bei südlichen Winden in der Regel
längs dieser Küste nordwestwärts setzt.
Gegen Stürme aus WNW durch West bis Süd findet man unter derselben guten
Schutz und reinen, sichern Ankergrund.
Lootsen.
Wenn das Wetter der Art ist, dass Lootsen abgesetzt werden können, findet man
bei Tage den Dampf-Lootsenschooncr, durch eine Norddeutsche Lootsenflagge im Grosstopp
kenntlich, in der Bucht 4 bis 20 Seem. vom Hafen entfernt.
Bei Nacht erhalten Schifte sofort einen Lootsen, wenn sie in der Nähe der Rhede
angelangt, durch Feuersignale sich bemerkbar machen und können, wann die Witterungs
verhältnisse es irgend zulassen, auch in den Hafen gebracht werden.
Bei stürmischen, auflandigen Winden, mit welchen die Strömung stets stark in die
Bucht und in die Swine einläuft, sollten Schifte des Nachts nicht nach Swineraünde halten,
sondern nordwärts von der Greifswalder Oie so früh beidrehen, dass sie bis Tagesanbruch
genügend Raum zum Treiben haben und dann erst abhalten, wenn die zum Einsegeln
nöthigen Marken sichtbar geworden und zu unterscheiden sind.
Einsegelung ohne Lootsen.
Ist ein Schiff genöthigt, ohne Lootsen einzusegeln, so wird bei nördlichen und west
lichen Winden der gr. Leuchtthurm in SzO. gebracht und in dieser Peilung auf denselben
zugehalten. Dieser Kurs führt auf die erwähnte Glockenboje und in das Alignement der
Kichtungs- und der Winkbake. Die Baken stets in einander und die weissen Tonnen an
Steuerbord, die schwarze an Backbord haltend, steure man bis zur zweiten Löschbrücke
der Ostmole, 4 Kabellängen oberhalb der Laternenbake, indem man */2 Kabellänge von der
Mole abbleibt.
An diesem Punkte, in dessen Nähe der Kurs etwas südlicher geht, liegt ein Lootsen-
boot bereit, um einen Lootsen abzusetzen. Die Fahrt des Schiffes muss daher soviel wie
möglich und rechtzeitig gemässigt werden.
Um Schiffen, welche keinen Lootsen in See erhalten haben, das Einsegeln zu er
leichtern, werden an der Winkbake mit einer rothen Flagge Signale gemacht; namentlich
auch dann, wenn die Tonnen vertrieben oder der späten Jahreszeit wegen schon aufge
nommen sein sollten. Diesen Signalen ist dergestalt zu folgen, dass nach der Seite zu
steuern ist, nach welcher hin die Flagge geneigt, und dass der Kurs unverändert beibe
halten wird, so lange sie auf und nieder steht.
Wenn kein Lootsenboot sich in See befindet und auch an der W T inkbake keine
Flagge gehisst ist, darf kein Schiff’ einsegeln, sondern muss See halten.
Schifte, welche von Osten her sich Swinemünde nähern, sollten den Leuchtthurm
auf Gross-Horst (gelb, achteckig mit anstossendem Wärterhause), dessen Drehfeuer, 200Fuss
über dem mittleren Wasserstande 20 Seemeilen sichtbar, alle 15 Secunden einen weissen
Blink von 5 Secunden Dauer zeigt — in Sicht segeln und wenn sic denselben SO 12 See
meilen entfernt peilen, WSW. steuern. Bei Nacht wird dann sehr bald das Feuer von
Swinemünde und bei Tage der Leuchtthurm in Sicht kommen.
Man behält den Kurs, WSW, so lange hei, bis das Feuer oder der Thurm von
Swinemünde im Süd gepeilt wird, alsdann befindet man sich auf der Rhede, 2 Seemeilen
vom Kopfe der Ostmole und von dem in der Laternenbake befindlichen rothen Feuer.