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Beiblatt zum Marine-Verordnungs-Blatt.
Mittlieilungen des hydrographischen Bureaus des Marine-Ministeriums.
2. Jahrgang. Berlin, icn 31. Itliirj 1871. Kr. 10.
Gedruckt und in Kommission bei E. S. Mittler &Sohn, Königl.Hofbuchhandlung, Kochstr. 69.
Diese Zeitschrift erscheint jeden Freitag, dringende Nachrichten in Extrablättern. Der halbjährige Pränamera
tionspreis beträgt 1 Thlr. Abonnirt kann werden: ausserhalb bei den Postanstalten und bei den Buchhandlungen,
(in Kiel oei der Universitäts-Buchhandlung, Schuhmacherstrasse 86) in Berlin bei der Expedition, Kochstrasse 69.
Bei Letzterer erfolgt auch der Verkauf einzelner Nummern: der Preis derselben ist 2 Sgr. für den vollen, 1 Sgr.
für den halben Druckbogen.
Karten-Tltel: 1. Ostsee. — II. Belte, Sand, Kattegat, Skagerrak. III. Nordsee. — IV. Englischer, Bristol mul Irischer Kanal. Westküsten
von Irland und ¡Schottland. — V. Mittolmecr. Schwarzes Meer. Azowscbes Meer. ('aspi-scher See. — VI. Nord - Atla'di-cher Ocean.
VII. West-Indien, ttelf von Mexiko. — VIII. Stid-Atlantischer Ocean. — IX. Indischer Ocean. — X. Nürdlieh-Stiller
XI. Südlich-Stiller Ocean. — XII. Arktische und Antarktische Meere.
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Oft. Ses<*l-Anwoiwuiiii nach Suiiiciiiiiiiclc.
(Kurse und Peilungen missw., Maasse rheinl.)
Swinemünde, der Seehafen von Stettin, liegt an dem Swinestrom, welcher, aus dem
Stettiner Hart' kommend, bei Swinemünde in die Ostsee fällt. Von See aus wird die Ein
fahrt in den Swinestrom durch zwei Molen gebildet; diese Einfahrt hat eine mittlere Wasser
tiefe von 22 Fass 6 Zoll bei einer Breite von 30 bis 40 Ruthen.
Wassertiefe und Strömung.
Die Richtung und Stärke des Windes übt auf den Wasserstand im Hafen und in
der Einfahrt einen bedeutenden Einfluss aus; so bewirken frische Nord- und NO-Winde
mit einlaufender Strömung ein Steigen des Wassers, während stürmische Süd- und SW-
Winde eine stark auslaufende Strömung und einen niedrigen Wasserstand verursachen.
Ausnahmsweise treten auch Fälle ein, dass bei SO-, Süd- und selbst bei SW-Winden die
Strömung stark einläuft und das Wasser schnell steigt; es folgt hierauf fast immer stür
mischer Wind aus nördlicher oder östlicher Richtung. Besonders im Herbste wechselt der
Wasserstand bei stürmischer Witterung den verschiedenen Windrichtungen entsprechend,
sehr schnell.
Landmarken und Seezeichen.
Aus See kommenden Schiffen macht sich Swinemünde zunächst durch einen 220 Fuss
hohen Leuchtthurm links an der Einfahrt am innern Ende der Ostmole kenntlich und liegt
sehr nahe in der Mitte einer Küstenbucht, deren beide äussere Enden von ziemlich hohem
Uferlande und zwar im Osten von Swinehöft und im Westen von dem Streckelberge ge-