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Beiblatt zum Marine-Verordnungs-Blatt.
Mittheilungen des hydrographischen Bureaus des Marine-Ministeriums.
2. Jalirujum. JScrliu, Den 24. 3Hän 1871. Xr. 9.
Gedruckt und in Kommission bei E. S. Mittler &Solin, Kdnigl.Hofbuchhandlung, Kochstr. 69.
Diese Zeitschrift erscheint jeden Freitag, dringende Nachrichten in Extrablättern. Der halbjährige Pränumera
tionspreis beträgt 1 Thlr. Abonnirt kann werden: ausserhalb bei den Postanstalten und bei den Buchhandlungen,
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Karten-Titel: I. Ostsee. — II. Belte. Sund, Kattegat. Skagerrak. III. Nordsee. ~ IV. Englischer, Bristol und Irisch*r Kanal. Westküsten
von Irland und Schottland. — V. Mittelmeer. Schwarzes Meer. Azowsche* Meer, ('.ispiecher See. — VI. Nord - Atlantischer Oceaa.
— VII. West-Indien. Golf von Mexiko. -- VIII. Süd-Atlantischer Ocean. — IX. Indischer Ocean. — X. Nördlich-Stiller Ocean. —
XI. Südlich-Stiller Ocean. - XII. Arktische und Antarktische Meere.
1.
(iS. - Anweisung' nach .Vlemel.
(Kurse und Peilungen missw., Maasse rheinL).
Die Einfahrt nach Memel wird durch den Ausfluss (die Mündung) des kurischen
Haffs in die Ostsee gebildet, an dessen nördlichstem Theile die Stadt liegt. Ein kleiner
Fluss, die Dange, mündet hier in’s Haff, theilt Memel in zwei Hälften und bietet Schiffen
einen guten Hafen mit 12‘/s bis 13 Fuss Wassertiefe.
W assertiefe und Strömung.
Im Haff, nördlich von dieser Hafeneinfahrt beträgt die Tiefe 24 bis 26 Fuss, wäh
rend südlich von derselben bis halbwegs zur Schmelz 14 bis 16 Fuss und weiter bis an
den Schweinsrücken 12 bis 13 Fuss angetroffen werden.
Der angelegte Winterhafen, theilweise bereits auf 17 Fuss Tiefe gebracht, soll durch
weg auf 17 bis 18 Fuss vertieft werden.
Im Seegat, dessen Tiefe sehr veränderlich ist, war der mittlere Wasserstand im
November 1870 22 Fuss, betrug aber im April 1869 nur 19 Fuss 4 Zoll.
Bei stürmischen SW-West- und NW-Winden steigt das Wasser etwa 2 bis 3 Fuss
und fällt bei anhaltend leichtem SO- und Ost-Winde 1 bis 2 Fuss.
Die Stärke und Richtung der Strömung vor und in dem Seegat ist von der Rich
tung und Stärke des Windes abhängig. Sie setzt bei Süd-, SW- und West-Winden nach
Nord, bei Nord- und NW-Winden nach Süd und kann bei Stürmen die Starke von 2 bis
3 Knoten erreichen. Bei anhaltendem Ostwinde ist keine Strömung bemerkbar.
Der Haffstrom ist in der Regel auslaufend und kann im Herbste bei vielem Regen-
wetter, sowie in einem Frühjahr, welchem ein \\ inter mit viel Schnee und Eis vorange-
