Lootsen über die Barre, nachdem sie mit dem Boot zuvor das Fahrwasser gesucht hatten,
kamen aber, wie zu erwarten, mehrere Male mit dem Schifte auf Grund. Mit einem Wort,
man ist meistens auf sich selbst angewiesen, selbst auf Assistenz des Dampschiftes ist wenig
zu rechnen. Beim Aussegeln hat keiner von uns den Lootsen weiter als bis zur Barre
oder Bolwansky Bay gehabt, weil der Lootskutter an den Strand getrieben und kein anderes
Fahrzeug vorhanden war. Die Tiefe des Wassers auf der Barre ist sehr zweifelhaft und
nur mit NW.-Wind 12 bis 13 Fuss. Wir lagen mit 4 Schiften, alle 12 Fuss tiefgehend,
IG Tage innerhalb der Barre bis es dem Dampfer gelang uns mit genauer Noth auszu
schleppen. Das Laden ausserhalb der Barre ist riskant, da man dort mit nördlichem Winde
keinen Schutz hat uud auf dem Hachen Wasser eine kurze, hohe See geht. Ein Schift'
verlor beide Anker, versuchte einzusegeln, lief abei, da kein Lootse an Bord war, auf den
Strand und musste einen Theil der Ladung löschen, bevor es abgeschleppt werden konnte.
Zwei andere Schiffe verloren beide einen Anker.
(Bericht von H. H. Behrens, Führer des deutschen Dreimast-
Schooners Pallas; D. Claussen, Führer der nordd. Schooner - Brigg
Eckernförde; J. Lorentzen, Führer der nordd. Schooner-Brigg Adler;
J. P. Thode, Führer der nordd. Brigg Steinwärder; C. Popp, Führer
der nordd. Brigg Margaretha & Loutse.)
(Au» «1er Hamburger Böraenhalle Nr. 18.277 vom 17. Februar 1871.)
Marine-Ministerium, Hydrographische* Bureau.
Freiherr von Reibuitz.